
Im Jahr 2025 ist die deutsche Automobilindustrie an einem entscheidenden Wendepunkt. Über viele Jahrzehnte wurde sie als das Flaggschiff der deutschen Wirtschaft angesehen, als eine Institution, die Wohlstand, Innovation und Beschäftigung sicherte. Aber die Herausforderungen steigen: Rückgänge im Absatz in den Hauptmärkten, der schnelle Wandel zur Elektromobilität, eine zunehmende Konkurrenz aus China und den USA – all diese Faktoren belasten Hersteller und Zulieferer erheblich. Wachsende Energiepreise, strenge Klimaziele und der internationale Zollkonflikt verschlimmern die Situation noch. Angesichts dieser Ungewissheiten hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) proaktiv einen industriepolitischen Dialog einberufen. Die Absicht ist, zusammen mit den Führungspersönlichkeiten der Automobilindustrie und ihren Zulieferern Lösungen zur Bewältigung der Krise zu erarbeiten. Ein gemeinsames Vorgehen von Politik und Branche soll das Rückgrat der deutschen Wirtschaft stärken und die internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern.
Boris Rhein, Ministerpräsident des Autolands Hessen, hat die Bekanntgabe der Bundesregierung mit Freude aufgenommen. Er betrachtet es als ein bedeutendes Zeichen, dass die Bundespolitik die Sorgen und Nöte der Industrie ernst nimmt und aktiv an Lösungen mitarbeiten will. Die Zukunft der Automobilbranche ist für Hessen, wo unter anderem namhafte Automobilwerke wie Opel in Rüsselsheim und zahlreiche Zulieferer ansässig sind, von großer Bedeutung. Rhein hebt hervor, wie wichtig die Automobil- und Zulieferindustrie als Wirtschaftsstütze ist. Er fordert, dass die jahrelangen Verbotsdiskussionen beendet werden, wirbt für Technologieoffenheit und macht einen Appell, die Stärken der deutschen Ingenieurskunst zu nutzen.
Die Gespräche, die in Aussicht stehen, bringen zahlreiche Fragen mit sich: Können politische Maßnahmen die bevorstehenden Arbeitsplatzverluste abwenden? Wie kann man den Balanceakt zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Stabilität bewältigen? Wie wichtig sind Neuerungen und globale Kooperationen? In den kommenden Wochen und Monaten werden Vertreter der Industrie, der Politik und der Gewerkschaften gemeinsam am Tisch sitzen, um diese und weitere Themen zu besprechen. Die Erwartungen sind groß, der Druck zu handeln ist enorm.
Die Automobilbranche in Deutschland sichert etwa 800.000 Arbeitsplätze und erwirtschaftet einen großen Teil des Bruttoinlandsprodukts, doch aktuelle Zahlen zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Eine Analyse der Beratungsgesellschaft EY zeigt, dass im vergangenen Jahr über 50.000 Stellen abgebaut wurden. Firmen wie Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW sowie Zulieferer wie Bosch, Continental und ZF haben Sparprogramme und Umstrukturierungen angekündigt. Der Wandel ist in vollem Gange – und er bringt Chancen sowie Risiken mit sich. Die in Aussicht gestellten Krisengespräche haben das Potenzial, die entscheidende Weichenstellung für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland zu sein.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Automobilindustrie in Deutschland
Im Jahr 2025 bleibt die Automobilindustrie eine der wichtigsten Säulen der deutschen Wirtschaft. Sie ist mit einem jährlichen Umsatz von über 400 Milliarden Euro und einem Exportanteil von rund 75 Prozent einer der bedeutendsten Industriezweige des Landes. Ungefähr 800.000 Menschen arbeiten direkt in der Branche, dazu kommen Hunderttausende von Arbeitsplätzen bei Zulieferern, Logistikfirmen und Dienstleistern. Über das gesamte Bundesgebiet sind Ihre Wertschöpfungsketten verteilt – von den großen Autowerken im Süden und Westen bis zu den mittelständischen Zulieferern in ländlichen Gebieten.
Über viele Jahre hinweg hat Deutschland die Rolle als Innovationsmotor in der Automobiltechnologie gefestigt. Deutsche Ingenieure und Unternehmen haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Sicherheitstechnologien, effizienten Verbrennungsmotoren, Fahrassistenzsystemen und mittlerweile auch der Elektromobilität. Weltweit sind die "Made in Germany"-Marken hoch angesehen und symbolisieren Qualität, Zuverlässigkeit und eine technologische Spitzenposition.
Aber die Branche hat nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch und gesellschaftlich eine große Bedeutung. Die Einnahmen der Gewerbesteuer großer Werke sind für viele Kommunen von großer Bedeutung. In der Automobilindustrie haben junge Leute durch Ausbildungsplätze und duale Studiengänge die Chance auf eine Karriere. Um Innovationen zu fördern, arbeiten Forschungseinrichtungen und Hochschulen eng mit Unternehmen zusammen.
Im Jahr 2025 wird die Branche jedoch vor großen Herausforderungen stehen. Der internationale Wettbewerb wird intensiver, vor allem durch chinesische Hersteller, die mit preiswerten Elektroautos in den europäischen Markt eintreten. Um die Transformation zur Elektromobilität und Digitalisierung erfolgreich zu meistern, sind gleichzeitig Investitionen in neue Technologien und Produktionsanlagen erforderlich. Die finanziellen Belastungen durch Forschung, Entwicklung und den Aufbau neuer Lieferketten sind besonders für mittelständische Zulieferer große Herausforderungen.
Die wirtschaftliche Relevanz der Automobilindustrie ist unbestreitbar. Die aktuellen Krisen zeigen jedoch, wie anfällig selbst eine so starke Branche sein kann. Es braucht mehr denn je politische Unterstützung und eine enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft, um die Wettbewerbsfähigkeit zu wahren und die Arbeitsplätze der Zukunft zu sichern.
Aktuelle Herausforderungen: Absatzflaute, Konkurrenz und Strukturwandel
Im Jahr 2025 wird die deutsche Autoindustrie einem Druck ausgesetzt, wie er bislang unbekannt ist. Die Hersteller leiden unter den Absatzflauten in den traditionellen Märkten Europa und Nordamerika. Während die Nachfrage nach klassischen Verbrennerfahrzeugen stagnieren oder sogar rückläufig sein mag, ist der Fortschritt der Elektromobilität nicht so schnell, wie man gehofft hatte. Viele Verbraucher zögern, den Umstieg auf Elektroautos zu wagen – sei es wegen der hohen Anschaffungskosten, der unzureichenden Ladeinfrastruktur oder von Zweifeln über die Reichweite.
Ein weiterer Aspekt ist die starke internationale Konkurrenz, insbesondere aus China. In den letzten Jahren haben chinesische Hersteller große Summen in die Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen gesteckt und sind nun erfolgreich auf dem europäischen Markt aktiv. Sie nutzen staatliche Förderungen, niedrige Produktionskosten und einen dynamischen Heimatmarkt, um innovative Modelle zu vergleichsweise niedrigen Preisen anzubieten. Immer mehr deutsche Unternehmen spüren den Innovationsdruck und müssen ihre Produktportfolios anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Elektromobilität bringt einen Strukturwandel mit sich, der die gesamte Wertschöpfungskette betrifft. Im Vergleich zu Verbrennungsmotoren sind Elektromotoren weniger komplex, haben weniger Einzelteile und führen zu einem geringeren Bedarf an traditionellen Zulieferern. Zahlreiche mittelständische Unternehmen, die auf Komponenten für Verbrennungsmotoren fokussiert sind, kämpfen mit existenziellen Herausforderungen. Das Bild der Branche ist von Umstrukturierungen, Stellenabbau und Unsicherheiten geprägt.
Es kommen auch die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen hinzu. Mit der Festlegung ambitionierter Klimaziele plant die EU, den Verkauf neuer Verbrennerfahrzeuge ab 2035 zu beenden. Obwohl nationale Förderprogramme für Elektromobilität und Ladeinfrastruktur existieren, sind sie laut vieler Branchenvertreter nicht ausreichend, um die Transformation zu beschleunigen. Die Debatten über mögliche Fahrverbote, Abgasnormen und Umweltauflagen tragen zur Verunsicherung von Unternehmen und Verbrauchern bei.
Auch globale Lieferkettenprobleme und der internationale Zollstreit tragen dazu bei. Die Produktionsplanung wird durch Halbleitermangel, steigende Rohstoffpreise und Handelskonflikte zwischen den USA und China erschwert; dies führt zudem zu höheren Kosten. Um den Strukturwandel zu meistern und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf den globalen Märkten zu sichern, muss die deutsche Automobilindustrie sich neu erfinden.
Krisengespräche als politisches Signal: Die Rolle der Bundesregierung
Die Bundesregierung sendet 2025 mit der Einladung zu Krisengesprächen ein deutliches Signal an die Automobilindustrie. Bundeskanzler Friedrich Merz hat erklärt, dass er zusammen mit Branchenvertretern und den Sozialpartnern nach Antworten auf die aktuellen Herausforderungen suchen wird. Der industriepolitische Dialog hat das Ziel, langfristige Strategien für die Zukunft der deutschen Automobilindustrie zu finden, anstatt sich nur auf kurzfristige Hilfen zu konzentrieren.
Die Bundesregierung muss unter dem Druck der Umstände Arbeitsplätze sichern, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie verbessern und gleichzeitig die Klimaziele erreichen. In den letzten Jahren wurde der Politik immer wieder vorgeworfen, sie reagiere zu zögerlich oder widersprüchlich auf die Transformation der Branche. Aus diesem Grund sehen viele in der Verkündung der Krisengespräche einen Kurswechsel. Sie soll zeigen, dass die Bundesregierung die Bedeutung der Automobilindustrie anerkennt und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.
Die Gespräche werden mit großen Erwartungen betrachtet. Gewerkschaften verlangen verbindliche Zusagen zum Erhalt von Arbeitsplätzen und Investitionen in Qualifizierung sowie Weiterbildung. Firmen erhoffen sich Hilfe bei der Forschung, der Entwicklung und dem Ausbau der Infrastruktur für alternative Antriebe. Auf der Agenda stehen ebenfalls steuerliche Erleichterungen, Bürokratieabbau und Maßnahmen zur Stärkung des Standorts Deutschland.
Ein wichtiger Aspekt wird die Diskussion über das angemessene Maß an Regulierung sein. Obwohl die Klimaschutzziele und Emissionsvorgaben anerkannt sind, verlangen zahlreiche Vertreter aus der Wirtschaft mehr Planungssicherheit und Verlässlichkeit von der Gesetzgebung. Es wird als entscheidend angesehen, eine technologieoffene Strategie zu verfolgen, die neben der Elektromobilität auch Wasserstoff und E-Fuels umfasst, um eine nachhaltige Transformation zu erreichen.
Die Bundesregierung plant, in den kommenden Monaten konkrete Maßnahmenpakete zu erstellen. Hierzu gehören unter anderem Investitionen in Lade- und Tankinfrastruktur, Arbeitsmarkt-Reformen sowie gezielte Förderprogramme für Forschung und Innovation. Die Ergebnisse der Gespräche könnten die gesamte Industriepolitik in Deutschland maßgeblich beeinflussen. Es ist entscheidend, dass Staat und Wirtschaft zusammenarbeiten, um den Wandel aktiv zu gestalten, anstatt ihn nur von äußeren Entwicklungen treiben zu lassen.
Hessens Perspektive: Das Autoland in der Transformation
Seit vielen Jahrzehnten ist Hessen ein wichtiger Standort für die deutsche Automobilindustrie. Das Bundesland ist eng mit der Branche verbunden, unter anderem durch Unternehmen wie Opel in Rüsselsheim, die Continental-Produktionsstätten in Frankfurt und zahlreiche mittelständische Zulieferer im Rhein-Main-Gebiet und Nordhessen. Deshalb ist die industrielle Transformation in Hessen besonders stark spürbar.
Ministerpräsident Boris Rhein hat die geplanten Gespräche mit der Bundesregierung ausdrücklich gelobt. Er unterstreicht, wie wichtig die Automobil- und Zulieferindustrie als wirtschaftliches Rückgrat von Hessen ist. Aktuellen Zahlen zufolge sind in dem Bundesland etwa 100.000 Menschen direkt oder indirekt in der Branche tätig. In strukturschwachen Regionen sind Unternehmen oft entscheidend für Steuereinnahmen und den Wohlstand.
In Hessen betrachtet man den Wandel zur Elektromobilität als eine Chance, aber auch als ein Risiko. Während Unternehmen wie Opel in neue Technologien investieren und die Produktion von elektrischen Modellen erweitern, erleben viele Zulieferer einen Druck. Firmen, die auf Bauteile für Verbrennungsmotoren setzen, müssen ihre Ausrichtung ändern, um nicht den Anschluss zu verlieren. Die Landesregierung hilft mit Förderprogrammen, Beratung und Qualifizierungsmaßnahmen, um den Wandel zu unterstützen.
Die Ausbildung und Weiterbildung von Fachkräften steht im Fokus. Die Transformation verlangt nach neuen Fähigkeiten, insbesondere in den Bereichen Elektrotechnik, Softwareentwicklung und Digitalisierung. In Hessen kooperieren Hochschulen und Berufsschulen eng mit Firmen, um den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu erfüllen. Um Innovationen zu fördern, wird die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen intensiviert.
Die Landesregierung verlangt von der Bundesregierung, die Automobilstandorte besser zu unterstützen. Hierzu gehören Investitionen in die Infrastruktur, steuerliche Förderungen für Unternehmen und gezielte Unterstützung für den Mittelstand. Hessen unterstützt eine technologieoffene Politik, die neben der Elektromobilität auch alternative Antriebe wie Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe umfasst.
In Hessen beobachtet man die geplanten Krisengespräche genau. Die Landesregierung betrachtet dies als Chance, die Anliegen des Autolands zu vertreten und zusammen mit der Bundesregierung und der Industrie Lösungen für die Herausforderungen der kommenden Jahre zu finden.
Der Druck auf Zulieferer: Mittelstand in der Zange
Die deutschen Automobilzulieferer sind das Rückgrat der Automobilindustrie. Im Jahr 2025 werden vor allem die mittelständischen Unternehmen den Wandel der Branche deutlich spüren. Während die großen Hersteller die Mittel haben, um in neue Technologien und Produktionsanlagen zu investieren, stehen viele Zulieferer unter erheblichem Druck.
Die Transition zur Elektromobilität hat weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette. Im Vergleich zu Verbrennungsmotoren haben E-Motoren deutlich weniger Einzelteile. Teile wie Abgasanlagen, Einspritzsysteme oder klassische Getriebe sind in Elektrofahrzeugen überflüssig. Viele Zulieferer, die sich auf diese Produkte spezialisiert haben, müssen ihre Geschäftsmodelle grundlegend überdenken.
Das Ergebnis ist ein erheblicher Strukturwandel im Mittelstand. Um sich zu behaupten, versuchen viele Unternehmen, neue Produkte zu entwickeln, in die Batterietechnologie einzusteigen oder in andere Industriezweige zu diversifizieren. Um diesen Wandel zu vollziehen, sind große Investitionen in Forschung, Entwicklung und die Qualifizierung der Mitarbeiter notwendig. Nicht jeder Betrieb hat die finanziellen Ressourcen oder das notwendige Wissen, um diese Transformation zu meistern. Insolvenzen, Übernahmen und der Abbau von Arbeitsplätzen sind die Konsequenzen.
Ein weiteres Problem ist die Ungewissheit bezüglich der zukünftigen gesetzlichen Vorgaben. Zahlreiche Zulieferer verlangen von der Politik eindeutige Rahmenbedingungen und Planungssicherheit. Langfristig ihre Investitionen ausrichten und neue Geschäftsfelder erschließen können sie nur so. Die Gespräche über das Ende der Verbrennungsmotoren, neue Emissionsnormen oder die Unterstützung alternativer Antriebe tragen zur Verwirrung bei.
Die Zuliefererbranche ist außerdem international stark miteinander verbunden. Weltweite Lieferketten, erhöhte Rohstoffpreise und Handelsstreitigkeiten setzen den Firmen zu. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, sind viele Unternehmen auf Exporte angewiesen. Währenddessen versuchen internationale Wettbewerber, sich Marktanteile in Deutschland zu sichern.
Die bevorstehenden Krisengespräche zwischen der Bundesregierung und der Automobilindustrie sind eine Gelegenheit, die Interessen der Zulieferer stärker zu berücksichtigen. Branchenverbände verlangen gezielte Förderungen für den Mittelstand, Investitionen in Innovationen und eine intensivere Hilfe beim Strukturwandel. Nur so kann die gesamte Branche ihre Wettbewerbsfähigkeit bewahren.
Arbeitsplätze und Qualifizierung: Die soziale Dimension der Transformation
Im Jahr 2025 wird die deutsche Automobilindustrie vor enormen sozialen Herausforderungen stehen. Die Elektromobilität und die Digitalisierung bringen einen großen Wandel der Arbeitswelt mit sich. Wie die EY-Studie zeigt, wurden im letzten Jahr über 50.000 Stellen abgebaut, und die Aussichten deuten auf weitere Einschnitte hin. Vor allem in der Produktion von herkömmlichen Verbrennungsmotoren und in den damit verbundenen Zulieferindustrien ist ein erheblicher Arbeitsplatzverlust zu befürchten.
Zugleich entstehen in aufstrebenden Bereichen wie der Batteriefertigung, der Softwareentwicklung, dem autonomen Fahren und der Ladeinfrastruktur viele neue Arbeitsplätze. Aber der Übergang ist nicht ohne Schwierigkeiten. Ein großer Teil der Beschäftigten hat nicht die erforderlichen Qualifikationen für die neuen Aufgaben. Es besteht die Gefahr, dass eine soziale Spaltung zwischen den "Verlierern" und "Gewinnern" der Transformation entsteht.
Deshalb verlangen Gewerkschaften und Betriebsräte von Politik und Unternehmen umfassende Maßnahmen, um Beschäftigung und Qualifizierung zu sichern. Hierzu gehören Investitionen in Weiterbildung, Umschulungen und das Schaffen neuer Ausbildungsplätze in den Bereichen Elektromobilität und Digitalisierung. Um den Wandel sozial abzufedern und Fachkräfte zu sichern, sind öffentliche Förderprogramme und betriebliche Initiativen geplant.
Die Bundesregierung plant, die Arbeitsmarktpolitik gezielt auf die Bedürfnisse der Industrie auszurichten. Programme zur Qualifizierung von Fachkräften, Hilfe für ältere Beschäftigte und die Schaffung von Innovationsclustern sind Maßnahmen, um Beschäftigung zu sichern und neue Chancen zu schaffen. Um den Bedarf an Fachkräften zu erfüllen, wird die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen verstärkt.
Ein anderes Thema ist die Transformation auf regionaler Ebene. Gebiete, die stark von der Automobilindustrie abhängig sind, sehen sich Gefahr von Strukturbrüchen und wirtschaftlichem Rückgang. Es ist wichtig, dass Kommunen, Länder und der Bund zusammen mit Unternehmen und Sozialpartnern regionale Entwicklungsstrategien erstellen und gezielte Unterstützung bieten.
Ein zentrales Thema der geplanten Krisengespräche wird die soziale Dimension der Transformation sein. Der Wandel hin zu einer nachhaltigen und erfolgreichen Automobilindustrie kann nur gelingen, wenn wir die Beschäftigten mitnehmen und ihnen neue Perspektiven eröffnen.
Innovation und Technologieoffenheit: Zukunftsperspektiven für die Branche
Die deutsche Automobilindustrie muss dringend auf Innovation setzen, um eine erfolgreiche Zukunft zu sichern. Im Jahr 2025 müssen Hersteller und Zulieferer neue technologische Ansätze erarbeiten, um die Transformation zur klimaneutralen Mobilität zu gestalten und im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Bundesregierung hebt hervor, dass Technologieoffenheit das wichtigste Prinzip der Industriepolitik ist.
Alternative Antriebstechnologien werden neben der Elektromobilität immer wichtiger. Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) und Hybridantriebe gelten als entscheidende Elemente der zukünftigen Mobilität. In Deutschland setzen Firmen auf die Entwicklung von leistungsfähigen Batterien, Brennstoffzellen und digitalen Plattformen für vernetzte Fahrzeuge. Die Zusammenarbeit mit Start-ups, Forschungseinrichtungen und internationalen Partnern soll dazu beitragen, Innovationen schneller voranzubringen.
Ein wichtiges Thema ist die Digitalisierung. Die Branche hat durch autonomes Fahren, smarte Verkehrssysteme und neue Mobilitätsangebote neue Geschäftsmöglichkeiten. Die Zusammenführung von Software, Künstlicher Intelligenz und Cloud-Lösungen wird der entscheidende Wettbewerbsfaktor. Hersteller aus Deutschland entwickeln eigene Betriebssysteme, gehen Kooperationen mit Technologieunternehmen ein und investieren in die Vernetzung ihrer Fahrzeuge.
Die Bundesregierung hat erklärt, dass sie gezielt Innovationen unterstützen will. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, sind Investitionen in Forschung und Entwicklung, steuerliche Anreize für innovative Unternehmen sowie der Ausbau von Testfeldern für neue Technologien geplant. Auf der anderen Seite verlangt die Politik, dass deutsche Unternehmen sich intensiver an internationalen Standardisierungsprozessen beteiligen.
Die Debatte über Technologieoffenheit ist untrennbar mit der Suche nach den passenden Rahmenbedingungen verbunden. Es gibt Akteure, die alles auf die vollständige Elektrifizierung des Verkehrs setzen, während andere einen breiten Ansatz mit verschiedenen Technologien unterstützen. Die bevorstehenden Krisengespräche sind eine Chance, einen Konsens über die zukünftige Innovationsstrategie der Branche zu erreichen.
Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch zur Unterstützung der Klimaziele sind Innovationen unerlässlich. Neue Technologien ermöglichen es, Emissionen zu verringern, Ressourcen zu bewahren und neue Märkte zu schaffen. Die Kunst der ständigen Neuerfindung ist der Erfolgsfaktor für die deutsche Automobilindustrie.
Internationale Märkte und Handelspolitik: Deutschlands Position im globalen Wettbewerb
Die deutsche Automobilindustrie hat immer einen hohen Fokus auf den Export gehabt. Im Jahr 2025 werden etwa 75 Prozent der produzierten Fahrzeuge exportiert. Neben Europa sind die USA und China die wichtigsten Absatzmärkte. Aber die internationale Konkurrenz wird intensiver, und geopolitische Spannungen sowie Handelskonflikte bringen große Herausforderungen für die Branche mit sich.
In Europa erlangen chinesische Hersteller zunehmend Marktanteile, vor allem im Bereich der Elektromobilität. Sie nutzen Skaleneffekte, staatliche Förderungen und einen technologisch fortgeschrittenen Heimatmarkt. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren, müssen deutsche Unternehmen auf Innovation, Qualität und ansprechende Produkte setzen. Sie brauchen gleichzeitig offene Märkte, faire Wettbewerbsbedingungen und stabile Handelsbeziehungen.
Für die deutsche Automobilindustrie ist der transatlantische Handel nach wie vor sehr wichtig. Die USA bleiben ein bedeutender Absatzmarkt, aber der Zollstreit und protektionistische Tendenzen erschweren den Zugang. Die Diskussion über Strafzölle auf bestimmte Fahrzeugimporte im Jahr 2025 gefährdet die Planungssicherheit der Unternehmen. Die Bundesregierung und die EU arbeiten zusammen, um faire Marktbedingungen zu schaffen und Handelshemmnisse zu vermeiden.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Absicherung globaler Lieferketten. Die Branche ist durch Halbleitermangel, steigende Rohstoffpreise etwa für Lithium, Kobalt oder seltene Erden sowie die Abhängigkeit von asiatischen Zulieferern anfällig. Um ihre eigenen Kapazitäten auszubauen, ihre Lieferanten zu diversifizieren und neue Recycling-Technologien zu entwickeln, investieren deutsche Unternehmen.
Die internationale Zusammenarbeit in der Forschung und Entwicklung wird ebenfalls immer wichtiger. Durch gemeinsame Projekte mit Partnern aus Europa, Asien und Nordamerika wollen wir Innovationen vorantreiben und neue Märkte erschließen. Die Bundesregierung unterstützt internationale Netzwerke, den Technologietransfer und die Teilnahme deutscher Unternehmen an internationalen Standards.
Die Fähigkeit, sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen und neue Chancen zu nutzen, ist entscheidend für die Position Deutschlands im globalen Wettbewerb. Durch die geplanten Krisengespräche könnte eine gemeinsame Strategie zur Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie und zur nachhaltigen Stärkung des Standorts entstehen.