
Im Sommer 2025 sind die Bad Hersfelder Festspiele, eines der ältesten Theaterfestivals Deutschlands, wieder ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Kalenders. Das Festival zog mit einem vielfältigen Programm, namhaften Gästen und ausverkauften Vorstellungen erneut tausende Besucher in die historische Stiftsruine der Stadt. Wie gewohnt ziehen die Verantwortlichen eine vorläufige Saisonbilanz, um die Entwicklung, die Publikumsresonanz und die künstlerische Qualität zu bewerten. Dabei wird nicht nur das Programm in diesem Jahr betrachtet, sondern auch ein Rückblick auf die Intendanz von Joern Hinkel, der nach mehreren erfolgreichen Jahren als künstlerischer Leiter nun geht.
Seit vielen Jahrzehnten ziehen die Bad Hersfelder Festspiele Theaterfreunde aus nah und fern an. Die einzigartige Stiftsruine als Veranstaltungsort, die Kombination aus klassischen und modernen Darbietungen sowie der Anspruch, jedes Jahr ein Festivalprogramm von höchster Qualität zu präsentieren, sind die Gründe, warum das Festival so besonders ist. Die diesjährige Spielzeit hat erneut Maßstäbe gesetzt – sei es in Bezug auf die Besucherzahlen oder die künstlerische Vielfalt. Aber wie sieht die vorläufige Bilanz tatsächlich aus? Welche Produktionen fanden großen Anklang, und wo gab es Schwierigkeiten? Im Mittelpunkt der Pressekonferenz stehen diese Fragen; Joern Hinkel blickt auf seine Zeit als Intendant zurück.
2025 wird ein Jahr der Veränderungen für das Festival sein. Neben den künstlerischen Erfolgen und Herausforderungen muss die Festspielleitung auch neuen gesellschaftlichen und kulturellen Ansprüchen Rechnung tragen. Wichtige Themen sind die Bedeutung der Festspiele für Bad Hersfeld, die Rolle der Sponsoren, das Engagement für junge Künstler und die Integration digitaler Neuerungen. Besonders in Zeiten, in denen Kulturangebote vielerorts um ihre Bedeutung kämpfen, ist es wichtig zu fragen, wie ein traditionsreiches Festival wie das in Bad Hersfeld seine Strahlkraft bewahren und weiterentwickeln kann.
Die Bilanz in diesem Jahr ist also weit mehr als ein simples Zahlenreport. Sie zeigt die Komplexität eines Festivals, das sich immer wieder neu erfinden muss, während es gleichzeitig seinen Ursprung bewahrt. Die wichtigsten Punkte der Saison 2025 werden in den folgenden Abschnitten betrachtet: von den Programmhighlights über die Publikumsreaktion, die Schwierigkeiten im Kulturmanagement bis hin zu einem Ausblick auf die nächsten Spielzeiten.
Programmvielfalt und künstlerische Höhepunkte der Saison 2025
Bad Hersfelds Festspiele sind schon immer ein Schaufenster für die Vielfalt des Theaters. Im Jahr 2025 wurde dieses Erbe fortgeführt, mit einem abwechslungsreichen Programm, das von den Klassikern Shakespeares bis zu zeitgenössischen Uraufführungen alles umfasste. Traditionell wurde das Festival mit einer feierlichen Gala eröffnet, die in diesem Jahr unter dem Motto "Brücken bauen" stand und die Vielfalt der kommenden Wochen einleitete. Die Inszenierungen zeigten den Versuch, es dem anspruchsvollen Theaterpublikum und den jüngeren Generationen recht zu machen.
Die künstlerischen Höhepunkte umfassten in diesem Jahr die Inszenierung von "Macbeth", William Shakespeares Werk, das von Gastregisseurin Anna Bergmann neu interpretiert wurde. Die moderne Lesart des Klassikers brachte im Feuilleton lebhafte Diskussionen hervor und fand sowohl bei Publikum als auch bei Kritikern Beifall. Dank der kreativen Bühnenbildgestaltung und der beeindruckenden Lichtregie entstand eine besondere Atmosphäre für das Stück, die im einzigartigen Ambiente der Stiftsruine hervorragend zur Geltung kam. Die Hauptrollen spielten die angesehenen Schauspieler Max Simonischek und Katharina Schüttler, deren Leistungen als herausragend gelten.
Neben den Werken von Shakespeare wurden auch zeitgenössische Stücke ins Programm aufgenommen. Besonders viel Beachtung fand die Uraufführung von "Zwischen den Zeiten", einem Werk der Dramatikerin Nora Abdel-Maksoud, die sich mit Identitätsfragen und dem Wandel der Gesellschaft beschäftigt. Die Produktion, die eigens für die Stiftsruine entworfen wurde, beeindruckte mit einem multimedialen Konzept. Die Verbindung von klassischem Schauspiel mit digitalen Projektionen nahm aktuelle Diskussionen auf und fand besonders bei den jüngeren Zuschauern großen Anklang.
Ein weiteres Highlight war die Wiederaufführung des Musicals "Die Schatzinsel", das schon in den Vorjahren für Freude sorgte. Die Familienvorstellungen waren fast ausverkauft, was die Wichtigkeit von familienfreundlichen Formaten im Festival zeigt. Das Stück war mit Musik, Tanz und einer abenteuerlichen Handlung ein hochklassiger Zeitvertreib und hatte großen Anteil am Erfolg der Saison.
Das Programm wurde durch eine Vielzahl von Rahmenveranstaltungen wie Lesungen, Gesprächsrunden und Workshops ergänzt. Diese Angebote hatten verschiedene Zielgruppen im Blick und ermöglichten den Austausch zwischen Künstlern und Publikum. Die Bad Hersfelder Festspiele beweisen mit der Saison 2025, dass sie weiterhin auf neue Inhalte setzen, während sie gleichzeitig die klassischen Wurzeln nicht vergessen.
Publikumsresonanz und Besucherzahlen: Ein Blick auf die Zahlen
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Bad Hersfelder Festspiele ist, wie das Publikum reagiert. Trotz eines schwierigen Umfelds konnte die Saison 2025 eine stabile bis positive Entwicklung der Besucherzahlen verzeichnen. Die Festivalleitung berichtet, dass etwa 105.000 Tickets verkauft wurden – das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der wachsenden Konkurrenz durch digitale Kulturangebote.
Die Hauptbühne in der Stiftsruine hatte während der gesamten Spielzeit eine beeindruckende Auslastung von durchschnittlich 94 Prozent; mehrere Vorstellungen von "Macbeth" und das Musical "Die Schatzinsel" waren bereits Wochen vor dem Aufführungsdatum restlos ausverkauft. Das Nachmittagsprogramm für Familien erzielte besonders an den Wochenenden eine hohe Nachfrage, was durch das gezielte Marketing und die Erweiterung des Angebots für Familien mit Kindern möglich wurde.
Ein bedeutender Trend, der auch 2025 zu beobachten war, ist die steigende Zahl der jüngeren Besucherinnen und Besuchern. Um neue Zielgruppen zu erschließen, haben die Festspiele in Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten investiert. Der Einsatz von speziellen Jugendtickets und theaterpädagogischen Begleitprogrammen hat dazu geführt, dass der Altersdurchschnitt des Publikums weiter gesenkt wurde. Umfrageergebnisse und Online-Bewertungen haben gezeigt, dass diese Gruppe vor allem die modernen Inszenierungen und innovativen Formate schätzt.
Der Anteil der auswärtigen Gäste blieb ebenfalls hoch. Mehr als 60 Prozent der Gäste kamen von außerhalb Hessens, darunter viele aus anderen europäischen Ländern. Das hebt die überregionale Bedeutung des Festivals hervor. Durch die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern und die gezielte Ansprache internationaler Gäste wurde Bad Hersfeld als Kulturreiseziel weiter etabliert.
Auch wenn die Bilanz insgesamt positiv war, gab es vereinzelt Kritiker. Während einige der langjährigen Abonnenten über die Modernisierung mancher Klassiker schimpften, fanden andere, dass es mehr Barrierefreiheit und zusätzliche Serviceangebote brauche. Die Leitung des Festivals war offen für diese Rückmeldungen und kündigte an, dass sie entsprechende Verbesserungen für die kommende Saison prüfen wird.
Die Bad Hersfelder Festspiele haben mit den vorläufigen Zahlen erneut ihren Status als eines der publikumsstärksten Theaterfestivals in Deutschland bewiesen. Ein Mix aus bewährten und neuen Formaten, zielgerichtete Marketingaktionen und ein umfangreiches Rahmenprogramm haben entscheidend zur positiven Resonanz beigetragen.
Herausforderungen und Lösungen im Kulturmanagement
Die Verantwortlichen haben alljährlich mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, wenn sie ein Großereignis wie die Bad Hersfelder Festspiele organisieren. Im Jahr 2025 waren die Themen Kostensteigerungen, Rekrutierung von Personal und die Anpassung an neue gesellschaftliche Erwartungen die Hauptanliegen der Managementarbeit. Wegen der gestiegenen Preise für Energie, Material und Dienstleistungen war eine genaue Budgetplanung nötig, und es mussten Anpassungen im Produktionsablauf vorgenommen werden.
Ein Hauptfokus lag auf der Gewährleistung der finanziellen Stabilität. Die Festspiele basieren auf einem komplizierten Zusammenspiel von öffentlichen Zuschüssen, Sponsorengeldern und Ticketeinnahmen. Im Jahr 2025 wurden neue Partnerschaften mit regionalen Firmen aufgebaut und bestehende Sponsoren konnten langfristig ans Festival gebunden werden. Ein transparentes Spendenmodell hat es außerdem Privatpersonen und Fördervereinen ermöglicht, gezielt Projekte zu unterstützen. Die Herausforderung, die steigenden Kosten zu decken, blieb trotz aller Bemühungen bestehen und benötigt auch in Zukunft innovative Lösungsansätze.
Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld war die Personalgewinnung und -bindung. Wie viele Kultureinrichtungen hatten auch die Festspiele mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen, besonders im technischen Bereich und in der Bühnenlogistik. Ein Teil des Bedarfs wurde durch gezielte Aus- und Weiterbildungsangebote sowie die Zusammenarbeit mit Berufsschulen gedeckt. Es wurde als bereichernd empfunden, Studierende und Auszubildende in die Abläufe einzubeziehen; dies half auch, die Arbeitsprozesse zu modernisieren.
Ein weiterer Punkt war die Anpassung an soziale Veränderungen. Aspekte wie Diversität, Inklusion und Nachhaltigkeit erhielten mehr Aufmerksamkeit. Die Festspiele haben eine diverse Besetzung in der Organisation und auf der Bühne gewählt und arbeiten an barrierefreien Vorstellungen. Im Bereich Nachhaltigkeit wurden erneuerbare Energien stärker genutzt und es wurde auf umweltfreundliche Materialien geachtet.
Die Einbindung digitaler Technologien erforderte nicht zuletzt ein Umdenken im Kulturmanagement. Online-Ticketing, hybride Übertragungsformate und digital unterstützte Vermittlungsangebote sind jetzt vermehrt im Einsatz. Mit diesen Aktionen wurden neue Zielgruppen erreicht und die Servicequalität verbessert.
Die Herausforderungen der Saison 2025 haben deutlich gezeigt, dass die Bad Hersfelder Festspiele sich als lernende Organisation verstehen. Um ein Festival dieser Größenordnung auch in Zukunft erfolgreich zu gestalten, sind Flexibilität, die Bereitschaft zur Innovation und die Offenheit für gesellschaftlichen Wandel unerlässlich.
Die Bad Hersfelder Festspiele als Motor für Stadt und Region
Die Bad Hersfelder Festspiele finanzieren sich durch ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Geldquellen. Im Jahr 2025 war die Bedeutung der Sponsoren und der öffentlichen Hand besonders hoch, weil die gestiegenen Kosten und der Anspruch an die künstlerische Qualität zusätzliche finanzielle Mittel benötigten. Die Stadt Bad Hersfeld und das Land Hessen waren weiterhin zuverlässige Partner und haben mit Zuschüssen einen großen Teil der Finanzierung unterstützt. Um aufwendige Produktionen zu realisieren und Begleitprogramme durchzuführen, war diese Unterstützung unverzichtbar.
Im Jahr 2025 wurde die Einbindung privater Sponsoren nochmals professionalisiert. Zusammen mit unseren langjährigen Partnern aus der Region haben wir auch neue nationale und internationale Firmen für eine Zusammenarbeit gewonnen. Der Erfolg lag besonders in der gezielten Ansprache von Unternehmen, die sich der gesellschaftlichen Verantwortung verpflichtet fühlen. Für viele Sponsoren war die Unterstützung der Festspiele nicht nur eine Chance, ihre Marke zu zeigen, sondern auch ein Weg, zur kulturellen Entwicklung der Region beizutragen.
Ein neues Sponsoring-Konzept, das auf Transparenz und Nachhaltigkeit setzt, wurde für die Saison 2025 entwickelt. Die Sponsorenpakete waren individuell zugeschnitten und beinhalteten neben klassischen Werbeleistungen auch Optionen zur Mitgestaltung von Projekten, wie etwa im Bereich der kulturellen Bildung oder der Unterstützung von Nachwuchstalenten. Die Unternehmen haben diese Form der Beteiligung positiv angenommen, und sie half dabei, eine langfristige Bindung zu schaffen.
Ein weiterer Bestandteil der Finanzierung war die Akquise von Drittmitteln durch Stiftungen und Förderprogramme. Vor allem für wegweisende Projekte der Digitalisierung und Inklusion wurden zusätzliche Mittel eingeworben. Dank der Zusammenarbeit mit Kulturstiftungen und europäischen Förderprogrammen konnten Projekte realisiert werden, die ohne externe Hilfe nicht möglich gewesen wären.
Die öffentliche Förderung ist trotz aller Versuche, die Einnahmen zu diversifizieren, nach wie vor von großer Bedeutung. Bei der Pressekonferenz hoben die politischen Entscheidungsträger hervor, wie wichtig die Festspiele als kulturelles Aushängeschild für Hessen und als Motor für die regionale Wirtschaft sind. Die Mittel aus dem Landeshaushalt wurden strategisch eingesetzt, um die Infrastruktur auszubauen, Arbeitsplätze zu sichern und neue Vermittlungsangebote zu entwickeln.
Die Struktur der Finanzierung der Festspiele ist und bleibt ein Balanceakt. Eine stabile Finanzierung durch die Kombination von öffentlicher Förderung, privatem Sponsoring und Eigenmitteln ist möglich, doch es braucht einen fortlaufenden Dialog zwischen allen Beteiligten. Die Erkenntnisse aus der Saison 2025 verdeutlichen, dass es unerlässlich ist, die Partnerschaften und Förderstrukturen kontinuierlich weiterzuentwickeln, um das Festival langfristig in der Lage zu versetzen, seinen künstlerischen und gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden.
Die Rolle von Sponsoren und öffentlicher Förderung
Joern Hinkel wird nach der Saison 2025 als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele scheiden. Hinkel, der das Festival seit 2018 leitete, hatte großen Einfluss auf die künstlerische Ausrichtung und machte das Festival zu einer der innovativsten Theaterveranstaltungen in Deutschland. Er betrachtet die vergangenen Jahre differenziert und hebt sowohl die Erfolge als auch die Herausforderungen während seiner Amtszeit hervor.
Die Festspiele haben unter Hinkels Leitung eine konsequente Weiterentwicklung erfahren. Ein großes Plus ist, dass das Programm sich jetzt auch modernen und gesellschaftlich wichtigen Themen öffnet. Hinkel entschied sich für eine Kombination aus klassischen Inszenierungen und modernen Stücken, die aktuelle Themen behandelten. Dabei war es ebenso wichtig, junge Regisseure einzubeziehen und den Nachwuchs zu fördern, während das klassische Repertoire gepflegt wurde. Dank dieser Strategie erfuhr das Publikum eine Verjüngung und die Kulturlandschaft der Region erhielt frische Impulse.
Ein wichtiger Fortschritt seiner Amtszeit war die stärkere Nutzung digitaler Technologien. Hinkel erkannte früh die Wichtigkeit von Streaming-Diensten, hybriden Formaten und digital gestützten Vermittlungsprogrammen. Besonders während der COVID-19-Pandemie haben sich diese Neuerungen als zukunftsweisend erwiesen, und in den Jahren danach wurden sie weiterentwickelt.
Ein weiteres wichtiges Anliegen war die Förderung von Diversität und Inklusion. Hinkel engagierte sich für eine diverse Besetzung auf und hinter der Bühne und startete kulturelle Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche. Die Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und sozialen Einrichtungen wurde verstärkt, was half, die Festspiele als einen integrativen Ort zu etablieren.
Natürlich war auch Hinkels Amtszeit nicht ohne Kontroversen. Die Modernisierung von klassischen Stücken wurde von Teilen des Stammpublikums kritisiert, und nicht jede experimentelle Inszenierung war ein Erfolg bei den Zuschauern. Hinkel antwortete auf diese Herausforderungen mit Offenheit und dem Wunsch, einen Dialog zu führen. Die regelmäßigen Publikumsgespräche und die Einbeziehung von Kritikern und Förderern halfen, die Akzeptanz für neue Wege zu steigern.
Hinkel beendet seine Intendanz mit einem Festival, das er sowohl inhaltlich als auch strukturell gestärkt hinterlässt. Seine Jahre im Amt sind gekennzeichnet durch die Freude an Innovationen, den Mut zur Veränderung und das unerschütterliche Bekenntnis zur künstlerischen Qualität. Es liegt in der Verantwortung der Nachfolge, diesen Weg fortzusetzen und die Festspiele in eine neue Ära zu führen.
Intendant Joern Hinkel: Rückblick auf eine prägende Amtszeit
In den vergangenen Jahren haben die Bad Hersfelder Festspiele die Unterstützung von Nachwuchstalenten und die kulturelle Bildung immer mehr in den Fokus gerückt. Im Jahr 2025 wurden die Anstrengungen weiter verstärkt, um junge Künstlerinnen und Künstler sowie das Publikum von morgen für das Theater zu gewinnen. Die Förderung des Nachwuchses ist ein zentraler Bestandteil der Festivalstrategie und findet Ausdruck in vielen Initiativen und Programmen.
Die Zusammenarbeit mit Schauspielschulen und Hochschulen aus ganz Deutschland ist ein zentraler Bestandteil der Nachwuchsförderung. Im Rahmen von Produktionen durften junge Talente praktische Bühnenerfahrung sammeln. Im Jahr 2025 hatten mehrere Nachwuchsschauspieler die Gelegenheit, in verschiedenen Inszenierungen neben etablierten Darstellern zu spielen und ihr Talent zu zeigen. Die Praxisnähe wird als ein wichtiger Baustein angesehen, um in die professionelle Theaterwelt einzusteigen.
Darüber hinaus wurden Workshops und Masterclasses von erfahrenen Regisseuren, Schauspielern und Theatermachern veranstaltet. Die Themen umfassten alles von Schauspieltechniken und Bühnenbildgestaltung bis zu digitalem Storytelling. Die hohe Inanspruchnahme dieser Angebote zeigt, wie sehr die Kulturbereich von praxisorientierter Weiterbildung profitiert. Viele der Teilnehmenden haben die Chance genutzt, Netzwerke aufzubauen und erste Kontakte zur Branche zu etablieren.
Das Festival setzte auch im Bereich der kulturellen Bildung wichtige Akzente. Theaterpädagogische Programme für Schulen und Kindergärten wurden erweitert, um Kindern und Jugendlichen einen spielerischen Zugang zur Welt des Theaters zu ermöglichen. Vormittagsvorstellungen, die speziell für Schulen gedacht waren, Unterrichtsmaterialien und Besuche von Ensemblemitgliedern in Schulen trugen dazu bei, das Verständnis für künstlerische Prozesse zu fördern und zur eigenen kreativen Betätigung zu motivieren.
Ein Highlight der Saison 2025 war die "Junge Bühne Hersfeld", die als Plattform für Nachwuchsensembles aus der Umgebung diente. Junge Theatergruppen hatten die Möglichkeit, hier ihre eigenen Produktionen vorzustellen und im professionellen Umfeld Erfahrungen zu sammeln. Das positive Echo der Teilnehmenden und des Publikums beweist, wie wertvoll dieses Format für die regionale Kulturszene ist.
Die Unterstützung von jungen Talenten ist entscheidend für die Zukunft der Festspiele. Sie sichert nicht nur den künstlerischen Nachwuchs, sondern verbessert auch die Beziehung zwischen Festival und Publikum. Die Erkenntnisse aus der Saison 2025 belegen, dass es durch Investitionen in Bildung und die Nachwuchsarbeit möglich ist, ein nachhaltiges Fundament für den Fortbestand des Festivals zu schaffen.
Nachwuchsförderung und kulturelle Bildung im Fokus
In der Bad Hersfelder Festspiele 2025 Kulturmanagement hat man, im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung, verstärkt auf digitale Neuerungen und neue Vermittlungsformate gesetzt. Die Veränderung war nicht nur eine Antwort auf die neuen Erwartungen des Publikums, sondern auch eine strategische Entscheidung, um die Reichweite des Festivals zu vergrößern und neue Zielgruppen zu erreichen.
Ein wichtiges Projekt in dieser Saison war es, ein hybrides Festivalmodell zu etablieren. Ausgewählte Vorstellungen wurden via Live-Stream übertragen, sodass Zuschauer sie in ganz Deutschland und sogar international verfolgen konnten. Das Streaming-Angebot umfasst jetzt interaktive Elemente, wie Live-Chats mit den Regieteams oder digitale Backstage-Führungen. Besonders jüngere Theaterfans und Menschen mit eingeschränkter Mobilität schätzten diese Formate sehr.
Die Online-Ticketing-Systeme und die Festival-App, die in den letzten Jahren erstellt wurden, wurden 2025 gründlich überarbeitet. Neben Informationen zu Spielzeiten und Besetzung bot die App auch die Möglichkeit, an Umfragen teilzunehmen, Eindrücke in sozialen Medien zu teilen und exklusive Inhalte wie Probenmitschnitte und Interviews zu nutzen. Die Festivalleitung analysierte die erhobenen Daten, um das Programm und die Serviceangebote gezielt zu verbessern.
In der kulturellen Bildung wurden digitale Vermittlungsformate bewusst eingesetzt. Durch virtuelle Workshops, Podcasts und Online-Lesungen war es möglich, auch außerhalb der Festivalzeit und unabhängig vom Wohnort am kulturellen Leben teilzuhen. Das digitale Klassenzimmer, in dem Schüler zusammen mit Schauspielern Theaterstücke analysierten, war besonders erfolgreich.
Selbst auf der Bühne kamen digitale Technologien immer häufiger zum Einsatz. In mehreren Inszenierungen kamen innovative Licht- und Tontechnik, Projektionen sowie Augmented Reality-Elemente zum Einsatz, die die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten erweiterten. Das Publikum reagierte größtenteils positiv, obwohl einige Besucher befürchteten, dass die Verwendung von Technologie die traditionelle Theaterästhetik beeinträchtigen könnte.
Die Festspiele sehen es als eine Investition in die Zukunft, digitale Innovationen zu integrieren. Sie eröffnet die Möglichkeit, die künstlerische Arbeit einem größeren Publikum zugänglich zu machen und neue Formen des Erlebens zu schaffen. Die Erkenntnisse aus der Saison 2025 belegen, dass digitale Formate die analoge Theatererfahrung nicht ersetzen, sondern sie sinnvoll ergänzen können.
Digitale Innovationen und neue Vermittlungsformate
Die Bad Hersfelder Festspiele sind von großer Bedeutung, die über das kulturelle Angebot hinausgeht. Im Jahr 2025 wurde erneut offensichtlich, wie sehr das Festival als Motor für die Wirtschaft und die Gesellschaft der Stadt und der gesamten Region Nordhessen wirkt. Die Festspiele sind nicht nur ein Magnet für viele Besucherinnen und Besucher; sie schaffen auch Arbeitsplätze und unterstützen die touristische Entwicklung.
Die Festivalzeit brachte der Hotellerie und Gastronomie der Stadt einen großen Vorteil. Während der Spielzeit waren viele Unterkünfte ausgebucht, und die lokale Wirtschaft erlebte einen merklichen Umsatzanstieg. Festival, Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung arbeiten enger zusammen, um den Besuchern ein ansprechendes Gesamtpaket aus Kultur, Kulinarik und Freizeitangeboten zu schaffen.
Die Festspiele haben auch Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Jedes Jahr werden neben den festangestellten Mitarbeitern und dem künstlerischen Personal zahlreiche Saisonkräfte engagiert. Während des Festivals arbeiten viele, darunter Techniker, Bühnenbauer und Servicekräfte, in verschiedenen Rollen. Außerdem kommen viele regionalen Zulieferer und Dienstleister durch die Aufträge der Festspiele zu ihrem Vorteil.
Die gesellschaftliche Bedeutung des Festivals wird durch seine enge Verbindung zu lokalen Initiativen und Vereinen deutlich. Soziale Projekte, die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte und die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen am kulturellen Leben sind wichtige Anliegen der Festspiele. Die Zusammenarbeit mit Schulen, Seniorenheimen und sozialen Einrichtungen ist ein Weg, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und Kultur für alle zugänglich zu machen.
Die Festspiele sind auch ein wichtiger Faktor für die Identitätsbildung der Stadt. Als Aushängeschild für Bad Hersfeld prägen Sie das Stadtbild und das Image als lebendigen Kulturort. Dank der Medienpräsenz des Festivals wird es überregional wahrgenommen, was die Stadt auch für Investoren und Neubürger attraktiv macht.
Die Bad Hersfelder Festspiele haben in der Saison 2025 eindrucksvoll bewiesen, dass sie weit mehr als nur ein Theaterereignis sind. Als Impulsgeber für Wirtschaft und Gesellschaft, als Treffpunkt für Menschen aus den unterschiedlichsten Herkunft und als wichtiger Teil des kulturellen Selbstverständnisses der Region sind sie unverzichtbar.