
Wenn die Ferien näher rücken und die Vorfreude auf Abenteuer, Entspannung und neue Erfahrungen steigt, hoffen viele auf Sonnenschein und blauen Himmel. Aber das Wetter orientiert sich nicht immer an den Wünschen der Urlauber, und besonders in den Sommermonaten sind Regentage oft hartnäckiger als gehofft. Was unternehmen, wenn die vorgesehene Radtour buchstäblich ins Wasser fällt, der Freibadbesuch nicht erfrischend ist oder das Parkpicknick von düsteren Wolken überschattet wird? Die positive Mitteilung: Auch bei nassem, kaltem Wetter kann das Ferienvergnügen weitergehen. Überall in Deutschland, insbesondere jedoch in Hessen, existiert eine große Anzahl von Ausflugszielen, die selbst bei Regenwetter spannende, lehrreiche oder einfach entspannende Stunden bieten.
Von tropischen Pflanzenwelten unter Glas über faszinierende Museumslandschaften bis hin zu Ausflügen in die Unterwelt: Die Optionen, die Ferien drinnen zu verbringen, sind nahezu unbegrenzt. Familien mit Kindern finden interaktive Angebote, Technikenthusiasten erforschen die Geheimnisse von Wissenschaft und Raumfahrt, und Kulturinteressierte genießen Erholung und Inspiration in Museen, Schlössern und historischen Gebäuden. Insbesondere wenn das Wetter draußen trist wirkt, bieten viele dieser Orte einen willkommene Abwechslung – sei es durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte, das Eintauchen in unbekannte Welten oder das Erleben von Natur aus einer anderen Perspektive.
Das Klischee vom „schlechten Wetter“ trifft dabei meist nur auf die Fensteransicht zu. Die Erkundung der vielen Indoor-Angebote zeigt schnell, dass die Ferien auch drinnen eine überraschende Vielfalt und viele Erlebnisse bieten können. In den kommenden acht Abschnitten werden ausgewählte Ausflugsziele vorgestellt, die sich besonders an Regentagen bewährt haben – und die zeigen, dass Langeweile keine Chance hat, selbst wenn der Himmel geschlossen bleibt.
Tropische Oasen im Palmengarten: Urlaub unter dem Glasdach
Der Palmengarten in Frankfurt am Main gehört zu den renommiertesten botanischen Gärten Deutschlands und zieht besonders an Regentagen zahlreiche Ausflügler an. Das imposante Palmenhaus, ein architektonisches Meisterwerk aus dem Jahr 1869, ermöglicht es den Besuchern, in eine exotische Welt einzutauchen, ohne die Stadt zu verlassen. Auf mehreren Tausend Quadratmetern gedeihen unter einem ausgedehnten Glasdach Hunderte von Pflanzenarten aus tropischen und subtropischen Regionen der Erde.
Mit seinen Ausmaßen von über 50 Metern in der Länge, rund 30 Metern in der Breite und annähernd 19 Metern in der Höhe gehört das Palmenhaus zu den größten seiner Art in Europa. Besucher gehen gemächlich umher zwischen prachtvollen Palmen, seltsamen Baumfarnen, strahlendenden Blüten und üppiger Vegetation. Das Klima unter Glas ist stets angenehm warm und die Luftfeuchtigkeit hoch, was einen willkommene Gegensatz zum oft kühlen, nassen Wetter draußen bildet. Zusätzlich zum Palmenhaus gibt es weitere Gewächshäuser, die zur Erkundung einladen. Eines davon ist das Tropicarium, in dem Pflanzen aus unterschiedlichen Klimazonen wie Nebelwäldern, Mangrovensümpfen und Savannen präsentiert werden.
Die Wasseranlagen stellen einen weiteren Höhepunkt dar: Ein künstlicher Wasserfall, Teiche mit exotischen Fischen und ein kleiner Bachlauf erzeugen eine beinahe meditative Atmosphäre. Ein Abenteuerspielplatz sowie regelmäßig durchgeführte Mitmachaktionen bieten Kindern die Möglichkeit, unter anderem Kakao zu ernten oder tropische Früchte zu kosten. Auch an Bildungsangeboten mangelt es nicht: Führungen, thematische Ausstellungen und Workshops geben interessante Informationen über Pflanzen, Ökologie und Klimaschutz weiter.
Der Palmengarten dient nicht nur als botanisches Schaufenster, sondern auch als kultureller Treffpunkt. Ob Sommer oder Winter, hier werden Konzerte, Lesungen und Feste veranstaltet, die Menschen aus ganz Hessen und darüber hinaus anlocken. Bei jedem Wetter ist ein Besuch lohnenswert, aber besonders an Regentagen zeigt der Garten unter Glas seinen einzigartigen Charme: Während draußen Sturm und Regen toben, kann man durch Palmenhaine spazieren, Orchideen bestaunen und entspannen. Für zahlreiche Menschen stellt der Palmengarten einen kleinen Urlaub im Stadtzentrum dar – einen Platz, an dem die Alltagshektik und das trübe Himmel schnell vergessen werden.
Sternenreisen im Planetarium: Das Weltall erforschen
Das Planetarium Kassel bietet Besuchern die Möglichkeit, die Geheimnisse und Wunder des Universums hautnah zu erleben, unabhängig von den Wetterbedingungen. Das größte Planetarium in Hessen, ausgestattet mit 54 Sitzplätzen und hochmoderner Projektionstechnik, lädt dazu ein, ferne Galaxien zu besuchen, den Mars zu erkunden oder zur Internationalen Raumstation ISS zu reisen. Ein Planetariumsbesuch ist für viele eine der aufregendsten Arten, Regentage in den Ferien zu verbringen, denn hier wird Wissenschaft lebendig.
Im Astronomisch-Physikalischen Kabinett des Museumslandschaft Hessen Kassel befindet sich das Planetarium, das 2023 umfassend modernisiert wurde. Beeindruckende 360-Grad-Erlebnisse ermöglicht die Kuppelprojektion: Der Nachthimmel mit seinen Sternbildern erwacht zum Leben, Planeten und Raumsonden scheinen zum Greifen nah. Die Programme sind für unterschiedliche Altersgruppen gedacht, darunter kindgerechte Shows, populärwissenschaftliche Präsentationen und Spezialvorträge für Astronomiebegeisterte. Es ist für Besucher nicht nur möglich, den gegenwärtigen Sternenhimmel zu bestaunen; sie können auch Zeitreisen in die Vergangenheit und Zukunft unseres Universums machen.
Die Kombination aus Wissenschaft und Unterhaltung hat einen besonderen Reiz. Komplexe Themen wie Schwarze Löcher, das Leben der Sterne oder die Entstehung von Galaxien werden so anschaulich und leicht verständlich dargestellt. Eine Atmosphäre, die den Funken der Neugierde überspringen lässt, wird durch multimediale Effekte, Animationen und Musik geschaffen. Zusätzlich zu den regulären Vorstellungen werden Workshops, Ferienprogramme und Sonderveranstaltungen angeboten, bei denen Kinder und Jugendliche eigene Raketen bauen, Sternkarten entwerfen oder astronomische Phänomene untersuchen können.
Das Planetarium Kassel, eines von nur zwei regelmäßigen Planetarien in Hessen (das andere ist in Fulda), hat einen ausgezeichneten Ruf als außerschulischer Lernort. Insbesondere an Tagen, an denen der Himmel wolkenverhangen ist und echte Sternenbeobachtung unmöglich erscheint, bietet die Kuppel einen Zugang zu den Wundern des Universums. Ein Besuch des Planetariums ist für Schulklassen, Familien und Einzelpersonen gleichermaßen lohnenswert: Neben der Faszination für das Weltall trägt das Planetarium zum Verständnis von Naturwissenschaften bei und regt dazu an, Fragen zu stellen – wie etwa nach der Entstehung des Universums, nach außerirdischem Leben oder nach dem Wetter auf anderen Planeten.
Das Planetarium ist auch aus architektonischer Sicht ein historischer Ort. In einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, dem Palais Bellevue, das historische Bausubstanz mit moderner Technik vereint, ist es untergebracht. Auf diese Weise wird der Ausflug in die Sterne auch zu einer Entdeckungstour durch die Kulturgeschichte Kassels. Das Planetarium stellt für zahlreiche Gäste einen Raum dar, in dem sie eine Stunde lang der Verlockung des Unerforschten frönen können – eine Erfahrung, die nachhaltig wirkt und das Geschehen draußen vergessen macht.
Interaktive Erkundungen im Hörspiel-Museum: Klangwelten für Jung und Alt
Im Palais Bellevue in Kassel befindet sich das „Hör.Spiel Museum“, ein einmaliger Ort für all jene, die in die Welt der Klänge, Stimmen und Erzählungen eintauchen wollen. Das Museum zeigt gerade an Regentagen seinen besonderen Reiz, da man hier nicht nur trocken bleibt, sondern auch aktiv mitmachen, entdecken und staunen kann. Die Ausstellung der Stiftung Brückner-Kühner richtet sich an Kinder und Erwachsene und lädt ein, die vielfältigen Facetten des Hörspiels zu entdecken.
Interaktive Stationen, die zum Ausprobieren einladen, stehen im Mittelpunkt. In der Geräusche-Werkstatt können Besucher selbst Regengeräusche machen, Wind imitieren oder das Knarren einer Tür nachstellen. So erfahren sie, wie bedeutend Klang für die Wirkung von Geschichten ist. Besucher können an einer anderen Station Stummfilme mit Ton versehen. Dazu verwenden sie verschiedene Instrumente und Alltagsgegenstände, um die geeigneten Effekte zu erzeugen. Für zahlreiche Kinder stellt es ein besonderes Highlight dar, eigene kleine Hörspiele aufzunehmen: Stimmen ändern, Texte einsprechen und Musik aussuchen – so entstehen individuelle Mini-Hörspiele, die als Erinnerung mitgenommen werden dürfen.
Das Museum legt zudem einen weiteren Schwerpunkt auf die Historie des Radios und des Hörspiels. Die Entwicklung vom ersten Radiohörspiel zu modernen Podcast-Formaten wird durch Originalexponate, Tonbandgeräte, Mikrofone und historische Aufnahmen veranschaulicht. Wer die Stimmen von „TKKG“ oder den „Fünf Freunden“ erkennt, kann sich über kleine Überraschungen freuen. Die Ausstellung bietet Erwachsenen eine Vielzahl von Hintergrundinformationen über die Kulturgeschichte des Hörspiels in Deutschland, über namhafte Sprecher und Komponisten sowie über technische Fortschritte.
Das Museum sieht sich als Raum für Lernen und Erleben: Neben der ständigen Ausstellung werden wechselnde Sonderausstellungen, Workshops und Ferienprogramme angeboten. Während Kinder die Möglichkeit haben, an Hörspiel-AGs teilzunehmen, sind Erwachsene zu Lesungen, Vorträgen und Mitmachaktionen eingeladen. Die Wochenenden, an denen das Museum mit speziellen Angeboten für Familien wirbt, sind besonders beliebt.
Ein gelungenes Beispiel für die Weckung von Neugierde und Kreativität durch moderne Museumspädagogik ist das „Hör.Spiel Museum“. Aktiv wird hier nicht nur konsumiert, sondern auch gestaltet. Gerade an Regentagen, wenn Outdoor-Abenteuer nicht möglich sind, stellt das Museum eine aufregende Alternative dar: Es verbindet Wissen mit Spaß, Technik mit Kunst und Tradition mit Innovation. Der Ausflug in die Welt der Geräusche und Geschichten wird für viele Besucher zu einem unvergesslichen Ferienerlebnis, das über den Museumsbesuch hinaus nachklingt.
Das Mittelalter auf der Ronneburg erfahren: Eine Zeitreise innerhalb dicker Mauern
Die Ronneburg im Main-Kinzig-Kreis ist nicht nur eine historische Ruine, sondern ein lebendiges Museum, das die Besucher in die mittelalterliche Welt entführt. Auch bei Regen zeigt die gut erhaltene Höhenburg ihren besonderen Reiz: Ihre dicken Mauern, Gewölbe und Türme schützen vor Wind und Nässe und erzeugen eine Atmosphäre, die den Alltagsstress schnell vergessen lässt. Die Ronneburg hat eine Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert reicht; Ihr Name steht nicht nur in der Region, sondern in ganz Hessen für Ritter, Burgherren und märchenhafte Geschichten.
Wer die Burg auf einem Rundgang erkundet, begibt sich auf eine Zeitreise. Besucher haben die Möglichkeit, den Rittersaal zu bewundern, die mittelalterliche Küche zu erkunden oder in der Burgkapelle eine Weile zu verweilen. Der Bergfried ist besonders eindrucksvoll; von seiner Aussichtsplattform bietet sich bei passendem Wetter ein weiter Blick über die Umgebung. Selbst bei Regen ist der Aufstieg wertvoll, da der Weg durch die engen Wendeltreppen einen authentischen Eindruck vom Leben in vergangenen Jahrhunderten vermittelt.
Die Burg ist nicht nur wegen ihrer Architektur bemerkenswert, sondern auch ein Ort voller spannender Geschichten. Wie sah das Kochen und Essen im Mittelalter aus? An welchen Orten schliefen die Bewohner, wie schützten sie sich vor Angreifern? Was geschah auf den Toiletten oder in den Folterkammern? Durch Führungen und Mitmachangebote wird der Alltag der Burgbewohner veranschaulicht und es werden Waffen, Rüstungen sowie Bräuche erklärt. Für Kinder existieren spezielle Angebote, bei denen sie selbst zum Ritter oder Burgfräulein werden können – wie beim Schwertkampftraining, bei Märchenerzählungen oder bei mittelalterlichen Spielen.
Ein besonderes Highlight stellt die Funktion der Ronneburg als Filmkulisse dar. Hier wurden einige Szenen des Märchenfilms „Die Gänsemagd“ gedreht, und Besucher können die Originalschauplätze besichtigen. Auch bei ungünstigen Wetterbedingungen ziehen Veranstaltungen wie Ritterturniere, Märkte oder Mittelalterfeste zahlreiche Besucher an, da ein Großteil der Aktivitäten in Innenräumen stattfindet.
Außerdem befindet sich in der Ronneburg eine kleine Ausstellung zur Regionalgeschichte sowie ein Café, das Spezialitäten aus der Region anbietet. Die Burg veranstaltet ein vielfältiges Programm, das auf Bildung und Unterhaltung gleichermaßen abzielt, und das für Schulklassen, Familien sowie Geschichtsinteressierte geeignet ist. Die Ronneburg ist insbesondere an Regentagen ein empfehlenswertes Ziel: Hier kann man dem Alltag entkommen, in vergangene Zeiten eintauchen und die Faszination der Geschichte erleben – geschützt hinter historischen Mauern, die seit Jahrhunderten Wind und Wetter widerstehen.
Kunst und Historie im Schloss Erbach: Die Sammelleidenschaft eines Grafen
Im malerischen Odenwald liegt das südhessische Erbach, wo das Schloss Erbach für Kunst- und Geschichtsinteressierte seine Tore öffnet. Das Schloss Erbach ist für seine außergewöhnlichen Sammlungen, die auf die Sammelleidenschaft von Graf Franz I. (1754-1823) zurückgehen, weit über die Region hinaus bekannt. Insbesondere an Regentagen hält das Schloss ein abwechslungsreiches Programm für Menschen aller Altersgruppen bereit und bietet Einblicke in eine Welt zwischen Adel, Kunst und Wissenschaft.
Die Sammlung des Grafen beinhaltet Büsten und Statuen römischer Herrscher, antike Vasenkeramiken, Rüstungen, Waffen, niederländische Gemälde sowie einen spätgotischen Altar. Die originalgetreue Einrichtung der Räume vermittelt einen authentischen Eindruck vom Leben des Adels im 18. und 19. Jahrhundert. Besucher schlendern durch die prächtigen Hallen, schauen sich die Bibliothek an, bewundern die Ahnengalerie und lernen mehr über das Leben am Hofe, die höfische Kultur und die Rolle von Kunstsammlungen in dieser Epoche.
Das Elfenbeinmuseum, das 2016 im Schloss eröffnet wurde, ist ein besonderes Highlight. Es enthält eine der umfangreichsten Elfenbeinsammlungen Europas, die filigrane Schnitzereien, Skulpturen und Alltagsgegenstände aus verschiedenen Jahrhunderten umfasst. Aus Gründen des Artenschutzes wird heute nicht mehr mit frischem Elfenbein gearbeitet, sondern mit alternativen Materialien wie fossilen Mammut-Stoßzähnen. In der angegliederten Werkstatt können Gäste erfahren, wie die Kunst des Elfenbeinschnitzens bewahrt und weitervermittelt wird. Die Historie des Materials, seine Relevanz für Kunst und Handel sowie die Schwierigkeiten des zeitgenössischen Artenschutzes werden durch interaktive Stationen und Führungen erklärt.
Das Schloss Erbach vereint erfolgreich Geschichte und Gegenwart: Neben der Ausstellung historischer Sammlungen werden regelmäßig Konzerte, Lesungen und kulturelle Events veranstaltet. Es gibt spezielle Führungen und Mitmachangebote für Kinder, bei denen sie das Leben im Schloss spielerisch erkunden, an Schatzsuchen teilnehmen oder kleine Kunstwerke gestalten können.
Auch die Gastronomie hat einiges zu bieten: Das Schloss-Café mit seinem historischen Ambiente serviert regionale Spezialitäten und lädt zum Verweilen ein. Das Schloss Erbach ist bei Regenwetter ein ideales Ausflugsziel, da es Kunst, Geschichte und Erholung vereint. Besucher können hier einen Tag lang in eine andere Welt eintauchen, sich inspirieren lassen und die spannende sowie vielfältige Geschichte der Region entdecken – abseits von Hektik und Nässe.
Abenteuer unter der Erde im Besucherbergwerk Grube Fortuna
Wer bei Regenwetter nicht mehr in den Himmel schauen möchte und auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Abenteuer ist, findet im Besucherbergwerk Grube Fortuna in Solms (Mittelhessen) die richtige Anlaufstelle. Das ehemalige Eisenerzbergwerk eröffnet authentische Einblicke in die Untertagewelt und ist ein faszinierendes Ziel für Technikenthusiasten, Geschichtsinteressierte und Familien. In der bis 1983 betriebenen Grube Fortuna können Besucher heute den Arbeitsalltag der Bergleute hautnah nachempfinden.
Das Zentrum des Besucherbergwerks bildet die Schachtanlage mit ihrem historischen Förderkorb. Tapfere Gäste machen sich, ausgerüstet mit Schutzkleidung und Helm, auf den 150 Meter tiefen Abstieg in den Schacht. Die Fahrt an sich ist schon außergewöhnlich: Mit dem Schließen der Tore und dem Hineingleiten des Förderkorbs in die Finsternis bricht eine Zeitreise ins Bergbauzeitalter an. Bei Ankunft in der Tiefe des Berges zeigen versierte Bergleute die Stollen, erklären die Technik des Erzabbaus, präsentieren Werkzeuge und Maschinen und erzählen Geschichten aus dem Leben der Kumpel. Die Temperatur in der Tiefe variiert das ganze Jahr über nicht und beträgt konstant etwa 13 °C. Dies ist nicht nur bei Regen, sondern auch an heißen Sommertagen von Vorteil.
Die Vorführung der Grubenbahn, mit der die Besucher durch die Stollen fahren, stellt einen weiteren Höhepunkt dar. Sie lernen dabei den Prozess des Abbaus, der Verladung und des Transports von Erz an die Oberfläche kennen. Durch interaktive Stationen und multimediale Präsentationen wird die Geschichte des Bergbaus anschaulich und lebendig dargestellt. Für Kinder existieren spezielle Programme, bei denen sie als „Bergwerksdetektive“ auf Mineralienjagd gehen oder selbst aktiv werden dürfen.
Zusätzlich zu den Führungen gibt es in der Grube Fortuna ein Bergbaumuseum, das eine große Sammlung von Werkzeugen, Maschinen, Uniformen und Mineralien beherbergt. Thematisiert werden in Sonderausstellungen etwa die Geologie des Lahn-Dill-Gebiets, der Wandel der Arbeit oder der Einfluss des Bergbaus auf die Industrialisierung. Das Besucherbergwerk ist auch für Schulklassen ein gefragter außerschulischer Lernort, der Geschichte und Naturwissenschaften auf fesselnde Art näherbringt.
Die Grube Fortuna ist ein Ort, an dem die Vergangenheit und eine Begeisterung für Technik zusammentreffen. Das Abenteuer in der Unterwelt bietet unvergessliche Eindrücke – und garantiert, dass man dabei trocken bleibt. Besonders an Regentagen stellt die Besichtigung des Bergwerks eine angenehme Abwechslung dar, die verdeutlicht, wie spannend und herausfordernd das Leben und Arbeiten unter der Erde war.
Höhlenabenteuer in der Leichtweißhöhle: Räuberromantik im Stadtwald von Wiesbaden
Im Wiesbadener Stadtwald stellt die Leichtweißhöhle einen besonderen Anziehungspunkt für Abenteuerlustige und Naturfreunde dar, insbesondere an Regentagen. Die Höhle, die den Namen des legendären Wilderers Heinrich Anton Leichtweiß trägt, der sich im späten 18. Jahrhundert hier versteckte, bietet nicht nur Schutz vor Wind und Nässe, sondern entführt Besucher in eine Welt voller Geschichten und Geheimnisse.
Idyllisch am Hang des Taunus gelegen, ist die Leichtweißhöhle zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Egal zu welcher Jahreszeit: In der Höhle betragen die Temperaturen konstant unter zehn Grad – dies stellt bei jedem Wetter eine erquickende Abwechslung dar. Die Höhle kann von Besuchern entweder selbständig erkundet oder im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Letztere bieten Erklärungen zur Geschichte des bekannten Wilderers, zum Leben im Versteck und zur Wichtigkeit der Höhlen für Flora und Fauna.
Die Leichtweißhöhle bietet sich besonders als aufregendes Ziel für Familien und Kinder an. Die Fantasie wird beflügelt von der Vorstellung, wie Heinrich Anton Leichtweiß hier Zuflucht suchte, sich vor den Forstjägern versteckte und in der Wildnis überlebte. Über viele Jahre galt die Höhle als ein mythenumrankter Ort, an dem sich Geschichten von Räubern, Schmugglern und Abenteurern abspielten. Auch heute kann man das besondere Flair vergangener Zeiten spüren: Die dunklen Gänge, das Tropfen von Wasser und das Echo der eigenen Schritte machen den Besuch zu einem kleinen Abenteuer.
Die Umgebung der Höhle bietet viele Wanderwege, Rastgelegenheiten und Aussichtsplattformen. Bei Regen dient die Höhle als natürlicher Unterschlupf, und für Kinder wird der Besuch schnell zu einer Schatzsuche oder einem Rollenspiel als Räuber und Wilddieb. Die Stadt Wiesbaden hat den Zugang zur Höhle gesichert und bietet vor Ort Informationen über Geschichte, Geologie und Naturschutz.
Ein Beispiel dafür, wie Natur, Geschichte und Abenteuerlust miteinander verknüpft werden können, ist die Leichtweißhöhle. Der Besuch vermittelt Wissen über die Vergangenheit und fördert gleichzeitig die Wertschätzung der Natur sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit empfindlichen Lebensräumen. Insbesondere an Regentagen, wenn herkömmliche Outdoor-Aktivitäten nicht möglich sind, stellt die Höhle eine aufregende und wetterunabhängige Option für Entdecker aller Altersgruppen dar.
Wissenschaft hautnah erleben im Experiminta Science Center Frankfurt
In Frankfurt am Main befindet sich das Experiminta Science Center, ein Mitmach-Museum, das Wissenschaft, Technik und Mathematik auf eine spielerische und interaktive Art vermittelt. Bei Regenwetter ist das Science Center besonders ein beliebtes Ziel für Familien, Schulklassen und alle, die gerne experimentieren und entdecken. Das Museum mit über 130 interaktiven Exponaten auf verschiedenen Etagen lädt zur Selbstentdeckung und zum Verständnis von Phänomenen aus Natur und Technik ein.
Das Konzept des Experiminta Science Centers beruht auf dem Prinzip des „Hands-on“: Hier ist es erlaubt – und erwünscht! –, alles anzufassen, auszuprobieren und zu hinterfragen. Es gibt für Besucher die Möglichkeit, mit Magneten zu experimentieren, mathematische Rätsel zu lösen, optische Täuschungen wahrzunehmen und mit Wasserkraft zu spielen. Komplexe Sachverhalte werden an den Stationen anschaulich und verständlich erläutert, wodurch Kinder und Jugendliche rasch Zugang zu Themen wie Schwerkraft, Licht, Elektrizität oder Akustik erhalten.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung von Neugierde und Kreativität. Das Science Center sieht sich als einen außerschulischen Lernort, an dem Wissenschaft erfahrbar und verständlich wird. Workshops, Ferienprogramme und Sonderausstellungen werden regelmäßig angeboten, bei denen Kinder und Jugendliche eigene Experimente durchführen, Roboter programmieren oder an wissenschaftlichen Herausforderungen teilnehmen können. Für Schulklassen stehen spezielle Lernmodule zur Verfügung, die den Unterricht ergänzen und vertiefen.
Das Experiminta Science Center bietet auch für Erwachsene eine Vielzahl von Anregungen: Das Spektrum reicht von mathematischen Knobelspielen bis zu physikalischen Experimenten, und es gibt immer wieder Aha-Erlebnisse, die das Verständnis für Technik und Naturgesetze fördern. Die Ausstellungen sind zeitgemäß und attraktiv gestaltet, und die Atmosphäre ist offen und einladend. Gäste haben die Möglichkeit, sich Zeit zu nehmen, Dinge auszuprobieren, Fragen zu stellen oder einfach nur zu staunen.
Um Wissenschaft und Technik einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, arbeitet das Experiminta Science Center eng mit Schulen, Universitäten und Unternehmen zusammen. Es werden sowohl Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation als auch klassische naturwissenschaftliche Fragestellungen behandelt. Das Angebot wird durch Vorträge, Science-Shows und Mitmachaktionen für die gesamte Familie ergänzt.
Das Experiminta Science Center ist besonders an Regentagen, wenn man draußen weniger unternehmen kann, eine hervorragende Gelegenheit dafür, die Freizeit sinnvoll und mit Vergnügen zu verbringen. Das persönliche Erleben steht hier im Vordergrund – Lernen wird zu einem Abenteuer, und das Wetter hat keinen Zutritt. Das Science Center ist für zahlreiche Gäste ein Ort, an den sie gern zurückkehren, um immer wieder Neues zu entdecken und die Welt aus anderen Perspektiven zu betrachten.