
Das Schuljahr 2025 in Hessen startet unter besonderen Umständen: Der Beginn des Schuljahres an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen des Landes ist geprägt von neuen Regelungen, fortdauernden Herausforderungen und hitzigen Debatten. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgen Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Bildungslandschaft, darunter die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Entwicklungen. Während das landesweit eingeführte Handyverbot die Gemüter erhitzt, werfen alte Probleme wie der Lehrermangel weiterhin einen Schatten auf den Schulalltag. Es kommen neue Regelungen wie das Waffenverbot hinzu, die Unsicherheit und Irritationen verursachen. Die Belastungen für Lehrkräfte sind mittlerweile extrem hoch, und die Debatte über eine faire Finanzierung des Bildungssystems ist ebenso aktuell wie die über die Qualität und Modernisierung des Unterrichts.
Die Vielfalt der Sichtweisen wird durch zahlreiche Stimmen der Schülerschaft, der Elternvertretung und den Gewerkschaften repräsentiert. Während einige Eltern das Handyverbot als Chance für mehr Miteinander betrachten, haben andere Bedenken bezüglich der Erreichbarkeit ihrer Kinder. Die Schülerinnen und Schüler sehen die Maßnahme als nicht zielführend und fordern stattdessen mehr Medienbildung. Die GEW macht unmissverständlich klar, dass es höchste Zeit ist, die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte grundlegend zu verbessern, und sie verlangt politische Aktionen, um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken. Selbst die Investitionen in Schulgebäude und digitale Infrastruktur werden geprüft, da ungleiche Verteilung und Mängel in der Ausstattung die Chancengleichheit gefährden.
Ein umfassendes Waffenverbot an allen Schulen in Hessen, das jetzt offiziell in Kraft ist, setzt einen weiteren Akzent, der jedoch von einigen Bildungsexperten kritisch betrachtet wird. Die Angst vor einer pauschalen Stigmatisierung bestimmter Schülergruppen ist präsent. In der Zwischenzeit bleibt die Frage, ob die hessischen Schulen zukunftsfähig sind, unbeantwortet. Wie können alle Akteure zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Bildung in Hessen im Jahr 2025 noch immer ein Fundament für gesellschaftlichen Zusammenhalt, individuelle Entwicklung und beruflichen Erfolg ist? Die wichtigsten Veränderungen, Herausforderungen und Ansichten zum Beginn des Schuljahres 2025 in Hessen werden in diesem Artikel behandelt, der einen umfassenden Blick auf die Debatten wirft, die das Bildungssystem prägen.
Lehrermangel: Ursachen, Auswirkungen und Lösungsansätze
Ab dem Schuljahr 2025 gilt in Hessen erstmals ein einheitliches Handyverbot für alle Schulen. Die Regelung betrifft die private Nutzung von Smartphones, Tablets und Smartwatches während des gesamten Schultages. Während es an Grundschulen ein striktes Verbot ohne Ausnahmen gibt, sind die Regeln an weiterführenden Schulen etwas gelockert – digitale Geräte dürfen im Unterricht nach Anweisung der Lehrkräfte genutzt werden. Die Landesregierung erklärt das Verbot damit, dass es helfen soll, die Konzentration der Schülerinnen und Schüler zu fördern, das soziale Miteinander zu stärken und sie vor schädlichen Inhalten im Netz zu schützen.
Die Debatten über die Sinnhaftigkeit des Handyverbots sind kontrovers. Mitglieder des Landeselternbeirats schildern, dass die Elternschaft gespalten ist: Während ein Teil das Verbot befürwortet in der Hoffnung, dass ihre Kinder in den Pausen wieder mehr miteinander reden, haben andere Bedenken über die Erreichbarkeit ihrer Kinder, vor allem in Notfällen. Die Vorsitzende des Landeselternbeirats macht deutlich, dass Schülerinnen und Schüler im Notfall weiterhin über das Sekretariat erreichbar sind und dass wichtige Gesundheits-Apps oder digitale Tickets auf ihren Geräten gespeichert sein dürfen, solange das Gerät ausgeschaltet bleibt.
Die Schülerschaft sieht das Verbot überwiegend kritisch. Die Regelung wird von vielen Schülerinnen und Schülern als Bevormundung angesehen; sie wünschen sich stattdessen, dass die Medienkompetenz durch gezielte Bildungsangebote gestärkt wird. Er legt dar, dass die echten Probleme der Handynutzung – wie Cybermobbing oder Ablenkung – nicht durch ein Verbot gelöst werden können, sondern durch eine reflektierte und verantwortungsvolle Mediennutzung, die im Unterricht behandelt werden sollte. Selbst Fachleute der Medienpädagogik warnen vor der Verdrängung des Problems in den Freizeitbereich und sprechen sich für einen offenen Umgang mit digitalen Medien im Schulalltag aus.
Die Landesregierung hebt die positiven Erfahrungen anderer Bundesländer hervor und betont, dass ein einheitliches Verbot die Schulleitungen und Lehrkräfte entlaste, weil es langwierige Diskussionen über Auslegung und Durchsetzung überflüssig macht. Gleichzeitig gibt das Kultusministerium bekannt, dass es die Medienbildungsangebote weiter ausbauen wird, um Schüler*innen auf einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Endgeräten vorzubereiten. Es gibt jedoch Zweifel von Seiten der Kritikerinnen und Kritiker, dass das Verbot im Alltag flächendeckend durchsetzbar ist, und sie warnen vor einer Zunahme heimlicher Handynutzung, etwa auf Toiletten oder außerhalb des Schulgeländes.
Insgesamt ist das Handyverbot ein kontroverses Thema, das die Schulgemeinschaft spaltet. In den nächsten Monaten wird sich herausstellen, ob die Maßnahme wirklich mehr Konzentration, sozialen Austausch und Lernerfolg bringt – oder ob sie neue Konflikte und Herausforderungen im Schulalltag schafft.
Das neue Handyverbot: Chancen und Kritikpunkte
Auch im Schuljahr 2025 ist der Lehrermangel das größte Problem im hessischen Bildungssystem. Wie die GEW Hessen berichtet, fehlen derzeit etwa 10.000 Vollzeitkräfte, um den regulären Unterricht und die steigenden Anforderungen zu bewältigen. Vor allem an den beruflichen Schulen sowie an Haupt- und Realschulen bleiben viele Stellen unbesetzt. Um den Lehrkräftemangel zu lindern, hat die Landesregierung in den letzten Jahren unterschiedliche Maßnahmen umgesetzt; Lehrerverbände und Gewerkschaften sehen jedoch die Wirksamkeit dieser Strategien kritisch.
Ein entscheidender Faktor für den Mangel an qualifizierten Lehrkräften ist die demografische Entwicklung: Während die Anzahl der Schülerinnen und Schüler steigt, gehen viele Lehrkräfte in den Ruhestand, und der Nachwuchs aus den Lehramtsstudiengängen kann die Lücken nicht füllen. Es gibt auch regionale Unterschiede: In ländlichen Gebieten und sozialen Brennpunkten ist es besonders schwierig, Stellen zu besetzen. Der steigende Bedarf an Inklusion, Ganztagsbetreuung und individueller Förderung trägt ebenfalls zur Erhöhung des Personalbedarfs bei.
Um den Unterrichtsausfall zu minimieren, setzen viele Schulen auf Studierende und Quereinsteiger, die noch keine abgeschlossene Lehramtsausbildung haben. Diese übernehmen teilweise die Aufgaben der Klassenlehrkräfte. Die GEW sieht diese Entwicklung als eine notdürftige Lösung und warnt, dass dadurch die Unterrichtsqualität gefährdet werden könnte. Vor allem in Bezug auf die pädagogische Ausbildung und die Fähigkeit zur Differenzierung im Unterricht seien die Qualifikationen von Quereinsteigern häufig unzureichend. Deshalb verlangt die Gewerkschaft, dass es gezielte Qualifizierungsprogramme und eine bessere Bezahlung für Lehrer geben soll, um den Beruf attraktiver zu gestalten.
Die Landesregierung verfolgt eine Strategie, die beschleunigte Anerkennung ausländischer Lehramtsabschlüsse, zusätzliche Lehramtsstudienplätze und gezielte Werbung für den Lehrerberuf umfasst. Um den Einstellungsprozess schneller zu gestalten, wird auch die Digitalisierung der Verwaltung vorangetrieben. Der Deutsche Lehrerverband Hessen fordert zudem, dass die Arbeitsbedingungen verbessert werden, indem man beispielsweise Klassen verkleinert, feste Fortbildungszeiten im Schulalltag schafft und Lehrkräfte von Verwaltungsaufgaben entlastet.
Bildungsverbände erwarten trotz dieser Bemühungen, dass der Unterrichtsausfall im Jahr 2025 weiter zunehmen wird. Die Berichte vieler Eltern über häufige Stundenkürzungen und Vertretungsunterricht gefährden die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler. Um langfristig stabile Verhältnisse an den Schulen zu gewährleisten, fordert die GEW eine bessere finanzielle Unterstützung der Kommunen, eine bundesweite Lehrkräftegewinnungsstrategie und die Öffnung des Berufsbilds für neue Qualifikationen.
Waffenverbot an Schulen: Neue Regeln und ihre Folgen
Ab dem Schuljahr 2025 gilt in Hessen erstmals ein einheitliches Waffenverbot an allen Schulen. Um die Sicherheit von Schülerinnen und Schülern sowie dem gesamten Schulpersonal zu gewährleisten und um Missverständnisse oder unterschiedliche Handhabungen in den Schulordnungen zu vermeiden, hat das Kultusministerium diese neue Regelung eingeführt. Nicht erlaubt sind jetzt ausdrücklich nicht nur Messer, sondern auch Stahlruten, Totschläger, Schlagringe, Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen, Soft-Air-Waffen sowie Feuerwerkskörper und gefährliche Chemikalien.
Das Waffenverbot wird unterschiedlich aufgenommen. Als eindeutiges Zeichen für die Sicherheit an den Schulen wird die Maßnahme von vielen Eltern begrüßt. Angesichts der Tatsache, dass bewaffnete Vorfälle an Schulen bundesweit immer wieder Schlagzeilen machen, betrachten sie dies als einen bedeutenden Fortschritt zur Stärkung der Prävention und Abschreckung. Das Kultusministerium hebt hervor, dass das Verbot vor allem dem Schutz aller Beteiligten dient und eine einheitliche Rechtslage schafft, die Unsicherheiten und Interpretationsspielräume beseitigt.
Kritikerinnen und Kritiker, vor allem aus der GEW, bezweifeln, dass die Regelung wirklich wirkt. Der GEW-Landesvorsitzende macht deutlich, dass das Mitbringen von Waffen an Schulen in Hessen schon immer verboten war und dass die meisten Schülerinnen und Schüler keine Gefahr für ihre Mitschüler darstellen. Es sei vielmehr zu befürchten, dass das Verbot ein Klima des Misstrauens schafft und bestimmte Schülergruppen stigmatisiert. Auch Lehrkräfte sind besorgt, dass die neue Regelung unbeabsichtigte Folgen haben könnte, wie zum Beispiel eine Verschärfung der Kontrollen oder eine Verlagerung von Konflikten außerhalb des Schulgeländes.
Die Schulen haben praktische Herausforderungen zu bewältchtigen, wenn sie das Verbot umsetzen wollen. Es obliegt nun den Schulleitungen, alle Verstöße konsequent zu ahnden und gegebenenfalls Ordnungsmaßnahmen zu ergreifen. Das erfordert, dass das Personal geschult wird und es klare Kommunikationsstrategien für Eltern und Schüler gibt. Das Kultusministerium legt gleichzeitig großen Wert darauf, dass Prävention und Aufklärung an erster Stelle stehen sollen. Es wird empfohlen, dass Schulen Workshops und Informationsveranstaltungen organisieren, um das Bewusstsein für die Gefahren von Waffen zu schärfen und gewaltpräventive Maßnahmen zu stärken.
Alles in allem müssen wir abwarten, wie das neue Waffenverbot den schulischen Alltag beeinflusst. Während die Landespolitik auf eine Signalwirkung setzt, fordern Bildungsexpertinnen und -experten, dass man mehr auf Präventionsarbeit und eine offene, nicht stigmatisierende Kommunikation mit der Schülerschaft setzt.
Finanzierung und politische Perspektiven: Zukunft der Bildung in Hessen
Im Jahr 2025 wird die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte in Hessen einen neuen Höhepunkt erreichen. Im vergangenen Schuljahr wurden laut der GEW über drei Millionen Überstunden nicht erfasst, und viele Lehrkräfte überschreiten regelmäßig die zulässige Höchstarbeitszeit von 48 Stunden pro Woche. Es gibt zahlreiche Ursachen für die hohe Belastung: Zusätzlich zum Lehrermangel und den damit verbundenen Mehrstunden kommen weitere Aufgaben durch Inklusion, Ganztagsbetreuung, Digitalisierung und Verwaltungsaufgaben hinzu.
Eine ständige Überforderung, so berichten Lehrkräfte, beeinflusst die Unterrichtsqualität, die eigene Gesundheit und die Motivation. Für viele Menschen sind die ständige Erreichbarkeit durch E-Mail und die digitalen Lernplattformen eine zusätzliche Belastung. Deshalb verlangt die Gewerkschaft, dass Überstunden systematisch erfasst und vergütet werden, und dass die Arbeitsbelastung durch administrative Entlastung reduziert wird.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Zeiten, die Lehrkräfte für ihre Fortbildung aufbringen müssen. Derzeit werden berufliche Fortbildungen meist in der Freizeit oder während der Ferien abgehalten; dies verkürzt die Erholungszeiten und führt zu einer sinkenden Bereitschaft zur Weiterbildung. Aus diesem Grund verlangt der Deutsche Lehrerverband Hessen, dass es feste Fortbildungszeiten während der regulären Schulstunden geben soll, um die Innovationsfähigkeit des Unterrichts zu verbessern und die Wertschätzung des Lehrerberufs zu stärken. Die Landesregierung plant, passende Modelle zu prüfen und mit Pilotprojekten zu beginnen.
Die Arbeitsbelastung beeinflusst ebenfalls, wie attraktiv der Lehrerberuf ist. Die hohen Anforderungen und die geringen Aufstiegschancen lassen immer mehr junge Menschen von einem Lehramtsstudium absehen. Aus diesem Grund verlangt die GEW bessere Bezahlung, mehr Aufstiegschancen und eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung für Lehrkräfte. Um Burnout und psychischen Erkrankungen vorzubeugen, ist es wichtig, die psychosoziale Unterstützung und Supervision zu erweitern.
Die Landesregierung sieht die Pflicht, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, doch sie verweist auf die angespannten Haushaltslagen vieler Kommunen und des Landes insgesamt. In der kurzen Frist plant sie, die administrative Entlastung durch den Ausbau der Schulsekretariate und die Einstellung von multiprofessionellen Teams zu erreichen; mittelfristig will sie das Arbeitszeitmodell für Lehrkräfte reformieren.
Arbeitsbelastung der Lehrkräfte: Überstunden und fehlende Wertschätzung
Auch im Jahr 2025 sind die baulichen und technischen Gegebenheiten der Schulen in Hessen sehr unterschiedlich. Während einige Kommunen in Schulgebäude, digitale Infrastruktur und Klassenzimmer, die dem 21. Jahrhundert gerecht werden, investieren konnten, müssen andere mit miesen Gebäuden, veralteten Heizsystemen und unzureichender Ausstattung zurechtkommen. Die GEW sieht in dieser ungleichen Verteilung von Investitionen einen Hauptgrund für die Bildungsungerechtigkeit im Land.
Insbesondere finanzschwache Kommunen haben oft keine Mittel für Sanierungen, moderne Computertechnik oder die Ausstattung von Fachräumen. Eltern erzählen von Unterrichtsausfall aufgrund von undichten Dächern oder defekten Heizungen, während Schülerinnen und Schüler sich über schlechte Lichtverhältnisse und fehlende Möglichkeiten zur Gruppenarbeit beschweren. Die Corona-Pandemie hat die Mängel in der digitalen Infrastruktur deutlich gemacht: Während in vielen Fällen Endgeräte angeschafft wurden, fehlen schnelles Internet, digitale Tafeln und Lernplattformen an zahlreichen Schulen noch immer.
Um die Schulträger zu unterstützen, hat die Landesregierung in den letzten Jahren unterschiedliche Förderprogramme initiiert. Trotz allem ist der Investitionsstau erheblich: Der Städtetag schätzt, dass der Sanierungsbedarf im Jahr 2025 weiterhin im Milliardenbereich liegt. Aus diesem Grund verlangt die GEW eine umfassende Reform der Bildungsfinanzierung und dass der Bund mehr in diesem Bereich investieren sollte. Gleichzeitig setzt sich die Gewerkschaft für eine Vermögenssteuer ein, deren Einnahmen zweckgebunden der Bildung zugutekommen sollen.
Die steigenden Kosten für Energie, Personal und Instandhaltung überfordern Schulträger und Kommunen zunehmend. Um die dringend benötigten Sanierungen umzusetzen, setzen viele auf private Partnerschaften oder Leasingmodelle. Allerdings warnen Kritikerinnen und Kritiker vor einer Abhängigkeit von privaten Geldgebern und verlangen eine nachhaltige, öffentliche Finanzierung.
Die ungleiche Ausstattung der Schulen beeinflusst direkt, wie die Lernbedingungen und die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler gestaltet sind. Kinder in sozial schwachen Stadtteilen oder in ländlichen Gebieten haben nicht die gleichen Chancen, von modernen Lernumgebungen zu profitieren, wie die Kinder in gut ausgestatteten Schulen. Experten der Bildung fordern deshalb, dass alle Schulen verbindliche Standards für die Ausstattung erhalten und dass der Einsatz der Mittel stärker kontrolliert wird.
Schulgebäude, Ausstattung und Investitionen: Ein Flickenteppich
Auch im Schuljahr 2025 steht die Digitalisierung des Unterrichts in Hessen ganz oben auf der Agenda. Die Lehren aus den letzten Jahren belegen, dass digitale Kompetenzen eine Schlüsselqualifikation für die Zukunft der Arbeitswelt sind. Aus diesem Grund hat die Landesregierung die Erweiterung der Medienbildung und die Einführung digitaler Technologien in den Unterricht als Priorität ihrer Bildungspolitik gesetzt.
Im Rahmen des Digitalpakts Schule wurden viele Fördermittel bereitgestellt, um Tablets, Laptops und digitale Tafeln anzuschaffen. Zahlreiche Schulen haben ihre Ausstattung verbessert, und Lehrkräfte wurden in der Nutzung digitaler Werkzeuge geschult. Trotzdem bestehen noch erhebliche Unterschiede zwischen den Schulen: Während einige schon mit digitalen Klassenzimmern und interaktiven Lernplattformen arbeiten, fehlen andernorts grundlegende Dinge wie WLAN, Endgeräte oder Supportpersonal.
Mit der Einführung des Handyverbots ist die Diskussion über die Nutzung digitaler Geräte im Unterricht wiederbelebt worden. Obwohl das Kultusministerium hervorhebt, dass das Verbot nur die private Nutzung betrifft und der gezielte Einsatz im Unterricht weiterhin erlaubt ist, empfinden viele Schülerinnen und Schüler es als Einschränkung ihrer Selbstbestimmung und fordern mehr Mitbestimmung bei der Gestaltung des digitalen Lernens. Medienbildung geht laut Bildungsexperten über das Erlernen von Techniknutzung hinaus: Sie umfasst auch kritisches Denken, Datenschutz, Cybermobbing-Prävention und die Reflexion über Informationsquellen.
Die GEW verlangt, dass Medienbildung in den Lehrplänen aller Schulformen verbindlich aufgenommen wird, und dass es eine kontinuierliche Fortbildung für Lehrkräfte geben sollte. Es wird als notwendig erachtet, Schulen mit IT-Fachkräften und Supportpersonal auszustatten, um einen reibungslosen Betrieb der digitalen Infrastruktur zu gewährleisten. Es ist die Pflicht der Landesregierung, die Gelder aus dem Digitalpakt gezielt zu nutzen, um die digitale Kluft zwischen den Schulen zu schließen.
Ein weiteres Problemfeld ist der Einsatz von Lernplattformen und digitalen Tools im Unterricht. Lehrkräfte und Schulleitungen stehen vor neuen Herausforderungen durch Datenschutz, Urheberrecht und die Auswahl geeigneter Anwendungen. Die GEW verlangt eindeutige Leitlinien und Hilfe bei der Auswahl und Einführung von digitalen Lernangeboten.
Auch wenn es Fortschritte gibt, ist die Digitalisierung der Schulen ein langfristiges Vorhaben. Die Lehren aus der Corona-Pandemie haben deutlich gemacht, dass digitale Bildung über das Bereitstellen von Technik hinausgeht – sie braucht ein neues Denken in der Pädagogik, die Förderung der Medienkompetenz und die Einbeziehung aller Beteiligten.
Medienbildung und Digitalisierung: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Im Jahr 2025 stehen dem hessischen Bildungssystem wichtige Aufgaben bevor: der Ausbau von Ganztagsschulen, die Umsetzung der Inklusion und die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler. Es ist eine Herausforderung für Eltern, Lehrkräfte und Schulträger, diese Ansprüche unter schwierigen Bedingungen zu erfüllen.
Der Ausbau der Ganztagsschulen hat das Ziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und gleichzeitig die Chancengleichheit zu fördern. Im Schuljahr 2025 haben etwa 60 Prozent der allgemeinbildenden Schulen in Hessen ein Ganztagsangebot. Trotzdem variieren die Qualität und die Ausstattung erheblich: Während einige Schulen umfassende Förder- und Freizeitangebote schaffen, bieten andere lediglich eine reine Betreuung an. Die GEW verlangt einen verbindlichen Qualitätsrahmen für Ganztagsangebote, mehr Personal und eine bessere Ausstattung der Schulen.
Die Berücksichtigung von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist eine große Herausforderung für das Schulsystem. Trotz der gesetzlichen Verankerung des gemeinsamen Lernens mangelt es vielerorts an ausgebildetem Personal, barrierefreien Gebäuden und differenzierten Lernmaterialien. Eltern von Kindern mit Behinderung erzählen, dass sie oft Schwierigkeiten haben, passende Schulen zu finden, und dass die Unterstützung im Schulalltag nicht ausreicht. Die GEW fordert, dass die Ressourcen für Inklusion erheblich erhöht und multiprofessionelle Teams eingestellt werden, die Lehrkräfte im Unterricht unterstützen.
Ein zentrales Ziel der Bildungspolitik ist es, alle Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern. Heterogene Lerngruppen, die Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund und die Unterstützung von Hochbegabten benötigen flexible Unterrichtsformen sowie zusätzliche Förderangebote. Lehrkräfte klagen jedoch über überfüllte Klassen und dass ihnen die Zeit für individuelle Zuwendung fehlt. Um die Differenzierung im Unterricht zu erleichtern, setzt die Landesregierung auf digitale Lernplattformen und adaptive Lernsoftware. Allerdings warnen Bildungsexperten davor, die persönliche Beziehung zwischen Lehrkraft und Schüler durch Technik zu ersetzen.
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, mit externen Partnern wie Jugendhilfeträgern, Sportvereinen oder kulturellen Institutionen zusammenzuarbeiten. Die Möglichkeit, den Unterricht mit Sport, Musik und Kunst zu erweitern und das soziale Lernen zu unterstützen, machen Ganztagsschulen möglich. Die GEW verlangt, dass die Finanzierung dieser Kooperationen verbessert wird und dass die Arbeit von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen als fester Bestandteil des Schulteams anerkannt wird.
Ganztagsschulen, Inklusion und individuelle Förderung: Herausforderungen im Schulalltag
Im Jahr 2025 wird die Finanzierung des Bildungssystems in Hessen ein zentrales Thema der politischen Diskussionen sein. Die ungleichen Investitionen in Schulgebäude, Personal und Ausstattung verursachen erhebliche Unterschiede zwischen den Kommunen. Die GEW übt Kritik am Bildungsföderalismus, weil er den Zugang zu Bildungschancen vom Wohnort abhängig macht, und verlangt eine größere finanzielle Beteiligung des Bundes.
Die Gewerkschaft hat das wichtige Ziel, eine Vermögenssteuer einzuführen, deren Einnahmen zweckgebunden der Bildung zugutekommen sollen. Die Bewältigung des wachsenden Investitionsstaus in den Schulen und der steigenden Anforderungen durch Digitalisierung, Ganztagsbetreuung und Inklusion wird von vielen Bildungsexperten als eine Voraussetzung für nachhaltige Verbesserungen angesehen. Die Landesregierung ist offen für Gespräche über neue Finanzierungsmodelle, betont jedoch, dass dies in die Hände des Bundes gehöre, und es brauche einen gesellschaftlichen Konsens.
Die Haushaltslage vieler Städte und Gemeinden ist angespannt. Die kommunalen Finanzen sind durch steigende Energiepreise, wachsende Personalkosten und den Sanierungsbedarf der Schulen stark belastet. Einige Kommunen setzen auf innovative Finanzierungsansätze, wie Bürgerbeteiligungen oder Kooperationen mit Unternehmen. Es gibt jedoch Kritikerinnen und Kritiker, die vor der wachsenden Privatisierung des Bildungswesens warnen und eine eindeutige staatliche Verantwortung fordern.
Die politische Zukunft des Bildungssystems in Hessen ist ungewiss. Im Landtag stehen unterschiedliche Reformvorschläge zur Debatte: von einer Neuausrichtung des Finanzausgleichs über die Einführung verbindlicher Qualitätsstandards bis hin zu einer Reform des Lehrerbildungssystems. Die GEW verlangt, dass Lehrkräfte besser bezahlt werden, dass es mehr Personal gibt und dass sie gesellschaftlich mehr anerkannt werden. Elternverbände und die Schülerschaft beteiligen sich ebenfalls aktiv an der Diskussion und verlangen mehr Mitbestimmung und Transparenz bei den Entscheidungen der Bildungspolitik.
Im Jahr 2025 wird das Bildungssystem in Hessen vor zahlreichen Herausforderungen stehen: Der Lehrermangel, ein Investitionsstau, die Digitalisierung, Inklusion und die Gewährleistung von Chancengleichheit müssen dringend angegangen werden. In den nächsten Jahren wird sich herausstellen, ob es gelingt, das Bildungssystem zukunftssicher zu gestalten und allen Kindern und Jugendlichen in Hessen die gleichen Chancen zu bieten.