
In diesen Tagen erlebt die Stadt Hanau einen besonderen Moment: Am 19. Februar 2025 wird mit dem Richtfest für das neue Haus der Demokratie und Vielfalt nicht nur eine der dunkelsten Stunden der jüngeren Geschichte erinnert, sondern es wird auch ein starkes Zeichen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Verteidigung demokratischer Werte gesetzt. Es ist ein starkes Zeichen, dass man zwischen den Tatorten des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 ein Zentrum gegen Hass und Ausgrenzung errichtet; dies zeigt den Willen, sich dem entgegenzustellen. Die Stadt, die durch den Anschlag mit neun rassistisch motivierten Todesopfern national und international bekannt wurde, nutzt diesen symbolischen Ort, um in die Zukunft zu schauen. Ein Raum für Begegnungen, das Gedenken und politisches Engagement entsteht hier lebendig.
Das Gebäude der ehemaligen Bank, welches die Stadt Hanau wenige Monate nach dem Anschlag erwarb, wurde in den letzten Jahren zu einem modernen Zentrum umgestaltet. Das Projekt erreicht mit dem Richtfest einen wichtigen Meilenstein. Nach Aussage der Verantwortlichen soll das Haus nicht nur eine bauliche Hülle sein, sondern auch ein Ort der Hoffnung und des gemeinsamen Handelns. Es sind zahlreiche Veranstaltungen, Workshops und Diskussionsforen geplant, die sich mit Demokratie, Vielfalt und dem Zusammenhalt in der Gesellschaft befassen. Menschen jeden Alters und aus allen Hintergründen sind willkommen im Zentrum – von Schülern über Aktive in zivilgesellschaftlichen Initiativen bis hin zu Politikerinnen und Politikern.
Ein Mahnmal für die Opfer des Anschlags wird außerdem vor dem Gebäude errichtet. Die Nähe zu den Tatorten macht den Ort wichtig: Er soll nicht nur das Geschehene erinnern, sondern auch für eine bessere, gerechtere Zukunft arbeiten. Mit dieser Aktion sendet die Stadt Hanau ein Zeichen, das weit über die Grenzen der Region hinausgeht – ein Zeichen, dass die Erinnerungskultur und die Gestaltung der Zukunft zusammenarbeiten können. Das Haus für Demokratie und Vielfalt repräsentiert eine Gesellschaft, die ihre Verantwortung erkennt und sich aktiv gegen alle Formen von Ausgrenzung und Diskriminierung wehrt.
Die Entstehung des Hauses für Demokratie und Vielfalt
Unmittelbar nach dem rassistischen Anschlag am 19. Februar 2020 wurde die Idee für das Haus der Demokratie und Vielfalt in Hanau geboren. Ein 43-jähriger Deutscher erschütterte damals mit seiner Tat nicht nur die lokale Gemeinschaft, sondern verursachte auch bundesweite Bestürzung und Diskussionen über Rassismus und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Stadt Hanau zeigte eine schnelle Reaktion und entschied noch im selben Jahr, einen Ort zu schaffen, der als Zeichen für Demokratie und Miteinander gegen Hass und Gewalt steht. Im Frühjahr 2020 erwarb man ein ungenutztes Bankgebäude, das sich ganz in der Nähe der beiden Tatorte befand; die symbolische Nähe zum Geschehen war dabei ein bewusstes Zeichen.
In den folgenden Jahren wurde das Gebäude mit Hilfe von Bund, Land und privaten Förderern umfassend renoviert und umgestaltet. Die Planung wurde gemeinsam mit Hinterbliebenen der Opfer, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Fachleuten für Erinnerungskultur durchgeführt. Der Anspruch war es, über einen funktionalen Veranstaltungsort hinaus einen Raum zu schaffen, der Offenheit und Vielfalt architektonisch verkörpert. Ein neues Erscheinungsbild wird durch transparente Glasfassaden, offene Begegnungszonen und barrierefreie Zugänge geschaffen. Das Design des Hauses wurde sorgfältig auf die Erwartungen der Hanauer Bevölkerung abgestimmt. Bürgerforen und Beteiligungsworkshops boten die Möglichkeit, Anregungen und Bedürfnisse einzubringen.
Es war eine Herausforderung, das Projekt zu finanzieren. Die Stadt Hanau hat erfolgreich Fördermittel aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" und dem hessischen Landesprogramm zur Unterstützung der Erinnerungskultur durch gezielte Anträge erhalten. Private Stiftungen und Spenden haben ebenfalls zum Erfolg beigetragen. In das Umbauen und Gestalten des Hauses flossen insgesamt etwa 9,5 Millionen Euro. Die Verantwortlichen haben immer wieder betont, wie wichtig es ist, dass der Prozess transparent und partizipativ ist. Ein zentrales Element bei der Entwicklung des inhaltlichen Konzepts war es, Opferfamilien und lokale Initiativen einzubeziehen.
Im Februar 2025 wird das Projekt mit dem Richtfest einen wichtigen symbolischen Meilenstein erreichen. Das Haus soll bis zum Spätsommer 2025 fertiggestellt sein. Das öffentliche Interesse ist bereits beträchtlich; viele Bürgerinnen und Bürger erkennen im Haus ein Zeichen dafür, dass Hanau seine Verantwortung annimmt und aktiv den Weg zu einer offenen, solidarischen Gesellschaft gestaltet. Das Haus für Demokratie und Vielfalt sieht sich als eine langfristige Plattform für Engagement und Diskussion, mit der Überzeugung, dass man gemeinsam gesellschaftlichen Wandel schaffen kann.
Symbolkraft des Standorts: Zwischen Erinnerung und Zukunft
Es ist von großer Symbolkraft, wo das Haus für Demokratie und Vielfalt in Hanau steht. Der Ort, der zwischen den beiden Tatorten des Anschlags von 2020 liegt, verbindet Vergangenheit und Zukunft auf eindrückliche Weise. Durch die Nähe zu den Verbrechensorten wird das Haus mehr als nur ein Veranstaltungszentrum – es wird zum Mahnmal und Hoffnungsträger in einem. Der Standort wurde absichtlich gewählt, um die Erinnerung an die Opfer zu bewahren und zugleich als Ansporn für gesellschaftliche Veränderungen zu dienen.
Die Idee, die Erinnerungskultur mit der aktiven Gestaltung der Zukunft zu verbinden, findet auch in dem Entwurf für den Vorplatz Ausdruck. An diesem Ort entsteht ein Mahnmal für die neun Opfer des Anschlags. Die Planung und der Bau dieses Mahnmals geschahen in enger Zusammenarbeit mit den Angehörigen der Opfer und unter Einbeziehung von Künstlern, die sich auf erinnerungskulturelle Projekte spezialisiert haben. Es soll ein Raum der Ruhe und Besinnung entstehen, der aber auch zum Nachdenken und Handeln anregt. Das Mahnmal ist so nah am Haus, dass es das Zusammenspiel von Gedenken und gesellschaftlichem Engagement betont.
Mit diesem Standort setzt die Stadt Hanau ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen. Es ist ein Zeichen dieser Überzeugung, dass man das Haus der Demokratie und Vielfalt nicht an irgendeinem Ort, sondern zwischen den Tatorten der Gewalt errichten möchte: Erinnerung muss im Herzen der Gesellschaft stattfinden, nicht am Rand. An diesen Orten, wo Schmerz und Verlust besonders präsent sind, soll auch der Wunsch nach Veränderung wachsen. Die Verantwortlichen der Stadt betonen, dass dieser Ort Menschen aller Generationen und Hintergründe vereinen soll – als Plattform für Austausch, Bildung und solidarisches Handeln.
Bundespolitisch wird die Bedeutung des Standorts ebenfalls anerkannt. Bundes- und Landespolitikerinnen und -politikern heben hervor, dass Hanau mit dem Haus ein Beispiel für eine erfolgreiche Erinnerungskultur und eine demokratische Erneuerung ist. Das Zentrum wird als Modell für andere Städte fungieren, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind. Der Ort wird damit zum Zeichen für die Fähigkeit einer Gesellschaft, aus Schmerz und Verlust neue Stärke für eine bessere Zukunft zu finden. Ein zentrales Element des Hanauer Modells, das in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden soll, ist die Verbindung von Gedenken und gesellschaftlicher Teilhabe.
Architektonische und konzeptionelle Besonderheiten
Durch eine moderne, offene Bauweise, die bewusst auf Transparenz und Zugänglichkeit setzt, zeichnet sich das Haus für Demokratie und Vielfalt aus. Schon in der Planungsphase wurde darauf geachtet, dass das Gebäude nicht wie eine Festung wirkt, sondern einladend ist. Die großzügigen Glasfronten lassen viel Licht herein und stehen für Transparenz sowie den Wunsch nach Kommunikation. Flexible Raumkonzepte prägen das Innere und erlauben es, verschiedenste Veranstaltungsformate zu realisieren – sei es ein kleines Workshop oder eine große Podiumsdiskussion.
Die Planung der Architektur erfolgte in enger Abstimmung mit Fachleuten, die sich mit inklusivem und barrierefreiem Bauen auskennen. Man wollte einen Raum kreieren, der allen Menschen gleich zugänglich ist. Ebenso gehören Rampen, automatische Türen und taktile Leitsysteme dazu, wie Rückzugsräume für sensible Gespräche oder individuelle Trauer. Das Konzept für die Außenanlagen orientiert sich ebenfalls an diesem Leitbild: Sitzgelegenheiten, offene Grünflächen und Begegnungszonen schaffen Raum für einen Austausch und laden zum Verweilen ein.
Das inhaltliche Konzept des Hauses basiert auf drei wichtigen Säulen: Gedenken, Bildung und Engagement. Ein Informationszentrum im Erdgeschoss beleuchtet die Geschichte des Anschlags, die Lebensgeschichten der Opfer und die gesellschaftlichen Kontexte. Die Themen Rassismus, Diskriminierung und gesellschaftlicher Zusammenhalt können Besucherinnen und Besuchern durch interaktive Medienstationen einer vertieften Auseinandersetzung unterzogen werden. Wechselausstellungen und künstlerische Interventionen sind Teil des Programms und helfen, das Erinnern lebendig zu halten.
Flexible Seminar- und Veranstaltungsräume sind in den oberen Etagen untergebracht. Workshops, Diskussionsabende und Fortbildungen werden hier angeboten, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten. Besonders wichtig ist die Einbeziehung von Jugendlichen, Schulen und Vereinen. Die Räume sind flexibel gestaltet, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden – sei es für kleine Arbeitsgruppen, größere Treffen oder hybride Formate mit digitaler Beteiligung.
In technischer Hinsicht ist das Haus auf dem neuesten Stand. Die Medientechnik von heute macht es möglich, Livestreams und Videokonferenzen zu nutzen sowie internationale Gäste einzubinden. Die schallisolierten Veranstaltungsräume schaffen professionelle Rahmenbedingungen für öffentlichen Debatten sowie für vertrauliche Gespräche. Nachhaltigkeit war ebenfalls ein wichtiger Aspekt bei der Sanierung. Es erfolgte eine Modernisierung des Gebäudes nach den neuesten energetischen Standards; Photovoltaikanlagen und eine effiziente Wärmeversorgung ermöglichen einen Betrieb, der die Ressourcen schont.
Das Haus für Demokratie und Vielfalt ist ein hervorragendes Beispiel für eine zeitgenössische Erinnerungskultur, weil es architektonische Offenheit mit inhaltlicher Vielfalt verbindet. Es ist ein Ort, der absichtlich Begegnungen, Gesprächen und gemeinschaftlichem Handeln fördert – und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt.
Gedenkkultur als Auftrag: Das Mahnmal für die Opfer
Das Mahnmal für die Opfer des Anschlags vom 19. Februar 2020 ist ein wichtiges Element im Haus für Demokratie und Vielfalt. Die Stadt Hanau hat absichtlich das Mahnmal direkt vor dem neuen Zentrum platzieren lassen. Die Erinnerung an die neun Menschen, die aus rassistischen Motiven ermordet wurden, ist untrennbar mit dem Einsatz für eine offene Gesellschaft verbunden. Das Mahnmal wurde in enger Zusammenarbeit mit den Hinterbliebenen und unter Mitwirkung namhafter Künstlerinnen und Künstler, die Erfahrung mit erinnerungskulturellen Projekten haben, gestaltet.
Das Mahnmal vereint Skulpturen, Schriftzüge und einen begehbaren Bereich der Stille. Eine zentrale Stele mit den Namen der Opfer erinnert dauerhaft an ihr Schicksal. Künstlerische Elemente, die das Thema Vielfalt und Zusammenhalt behandeln, umgeben die Stele. Die Skulpturen stehen für die verschiedenen Lebenswege und Kulturen der Opfer, während die Schriftzüge Zitate und Botschaften der Angehörigen sowie Äußerungen gegen Rassismus und Ausgrenzung beinhalten. Ein digitaler Informationspunkt, der in die Gedenkstätte integriert ist, bietet den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, sich intensiver mit den Biografien der Opfer und den gesellschaftlichen Hintergründen zu beschäftigen.
Als begehbarer Ort entworfen, lädt das Mahnmal zur stillen Trauer und zum aktiven Gedenken ein. Sitzgelegenheiten und begrünte Flächen kreieren eine Atmosphäre, die zum Verweilen und Nachdenken einlädt. Gedenkveranstaltungen, Mahnwachen und Diskussionsforen finden hier regelmäßig statt. Für die Stadt Hanau ist das Mahnmal nicht nur ein Erinnerungsort; es stellt auch einen Auftrag für die Gegenwart und die Zukunft dar. Die Botschaft ist klar: Wer die Opfer gedenkt, verpflichtet sich aktiv gegen jede Form von Hass und Ausgrenzung zu kämpfen.
Die Gestaltung des Mahnmals hatte die Einbeziehung der Angehörigen als zentralen Aspekt. In vielen Gesprächen und Workshops hatten sie die Gelegenheit, ihre Wünsche und Vorstellungen einzubringen. Viele hoben hervor, wie wichtig es ist, einen Ort zu schaffen, der nicht nur an den Schmerz erinnert, sondern auch Hoffnung und Veränderung verkörpert. Diese Ambivalenz findet in der künstlerischen Darstellung ihren Ausdruck: Trauer und Aufbruch, die Erinnerung und der Glaube an die Zukunft sind nebeneinander zu finden.
Selbst im bundesweiten Maßstab wird das Mahnmal als bedeutender Teil der Erinnerungskultur betrachtet. Das Hanauer Modell wird von Vertreterinnen und Vertretern der Opferverbände, der Zivilgesellschaft und der politischen Institutionen als ein Beispiel anerkannt. Das Mahnmal ist ein Zeichen für einen neuen Weg, der das Gedenken mit gesellschaftlichem Engagement verbindet. Es zeigt klar, dass die Beschäftigung mit der Vergangenheit und die Schaffung einer besseren Zukunft miteinander verbunden sind.
Programm und Angebote: Bildung, Begegnung, Engagement
Das Haus für Demokratie und Vielfalt sieht sich als ein aktiver Ort, wo Menschen sich treffen, lernen und engagieren können. Das Programm umfasst ein breites Spektrum und ist für Menschen jeden Alters und aus allen Hintergründen gedacht. Bildungsangebote, die Schulen und der breiten Öffentlichkeit zugutekommen, stehen im Fokus. Im Fokus stehen Workshops, Projekttage und Fortbildungen zu Themen wie Demokratie, Menschenrechte, Antirassismus und dem Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sollen mit neuen Formaten erreicht werden. Eigenes Erleben und die aktive Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen sind durch Planspiele, Diskussionsrunden und künstlerische Projekte möglich. Durch Kooperationen mit Schulen aus Hanau und der Umgebung ist das Haus fest in der Bildungslandschaft verankert. Lehrkräfte erhalten Unterstützung durch spezielle Fortbildungsprogramme, die ihnen helfen, Themen wie Rassismus, Diskriminierung und demokratische Werte im Unterricht zu behandeln.
Das Haus setzt neben Bildungsangeboten auf Begegnungen und den Austausch. Mit regelmäßigen Podiumsdiskussionen, Lesungen und Filmvorführungen wird man eingeladen, sich mit aktuellen gesellschaftlichen Debatten zu beschäftigen. Schwerpunkte sind Migration, Integration, Gleichberechtigung und partizipative Demokratie. Politikerinnen und Politikern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft sind sie regelmäßig eingeladen, ihre Sichtweisen einzubringen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterstützung von Engagement. Das Haus ist ein Raum und eine Unterstützung für Initiativen, Vereine und Gruppen, die Demokratie und Vielfalt fördern. Engagierte Menschen können ihre Projekte weiterentwickeln und nachhaltig gestalten, indem sie Beratungsangebote und Qualifizierungsprogramme nutzen. Die Vernetzung zwischen unterschiedlichen Akteuren wird ebenfalls aktiv gefördert. Das Vorhaben zielt darauf, eine dynamische Zivilgesellschaft zu fördern und neue Wege für gesellschaftliche Teilhabe zu schaffen.
Das Programm des Hauses wird stetig weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der Hanauer Bevölkerung gerecht zu werden. Bürgerforen und Befragungen, die regelmäßig stattfinden, ermöglichen es, neue Themen und Anliegen aufzunehmen. Es ist den Verantwortlichen wichtig, dass das Haus für alle offen ist – ganz gleich, woher man kommt, welche Religion man hat oder welchen sozialen Status man besitzt. Die Angebote werden durch mehrsprachige Materialien und inklusive Formate ergänzt, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen.
Formate im digitalen Bereich sind ebenfalls von großer Bedeutung. Dank Livestreams, Online-Workshops und virtuellen Ausstellungen ist es möglich, das Angebot über die Grenzen der Stadt hinaus zugänglich zu machen. Das Haus für Demokratie und Vielfalt sieht sich als treibende Kraft für gesellschaftlichen Wandel – nicht nur in Hanau, sondern auch weit darüber hinaus.
Die Rolle der Stadtgesellschaft: Engagement und Teilhabe
Die Hanauer Stadtgesellschaft spielt eine entscheidende Rolle in der Geschichte und Entwicklung des Hauses für Demokratie und Vielfalt. Kaum nach dem Anschlag von 2020 verging die Zeit, ohne dass sich viele Initiativen gründeten, die Erinnerung, Aufklärung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern wollten. Die Stadt Hanau nahm diese Impulse auf und entschied sich von Anfang an für einen partizipativen Ansatz. Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, aktiv an der Gestaltung des Hauses mitzuwirken – sei es durch Ideenworkshops, Umfragen oder die Mitarbeit in Arbeitsgruppen.
Die Opferangehörigen hatten besonders viel Einfluss. Sie waren nicht nur die Vermittler ihrer Erfahrungen und Wünsche, sondern auch entscheidende Impulsgeber für das inhaltliche Konzept des Hauses. Durch Ihr Engagement wurde das Zentrum nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Ort des Aufbruchs. Viele lokale Vereine und Initiativen waren aktiv in die Programmgestaltung eingebunden und sind bis heute wichtige Partner. Sie planen Veranstaltungen, bringen eigene Ideen ein und helfen so, das Haus lebendig zu gestalten.
Die Stadt Hanau sieht das Haus für Demokratie und Vielfalt als eine Plattform für die gesamte Stadtgesellschaft. Bürgerforen, die regelmäßig stattfinden, bieten die Chance, neue Themen und Anliegen einzubringen. Auch die Verwaltung und die politischen Gremien sind eng beteiligt. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt, der Zivilgesellschaft und den Familien der Opfer wird als Vorbild für andere Städte angesehen. Ihrer Botschaft zufolge sind eine nachhaltige Erinnerungskultur und gesellschaftlicher Wandel nur gemeinsam möglich.
Die breite Unterstützung bei der Finanzierung des Hauses ist ein Beispiel für das Engagement der Stadtgesellschaft. Diverse Spendenaktionen, Benefizveranstaltungen und Crowdfunding-Kampagnen haben dazu beigetragen, die finanziellen Mittel für den Umbau und die Ausstattung bereitzustellen. Für viele Hanauerinnen und Hanauer ist das Haus ein gemeinsames Projekt, das über die Bewältigung des Anschlags hinausgeht. Es ist ein Zeichen für eine engagierte, solidarische Stadtgesellschaft, die Verantwortung übernimmt und sich gegen alle Formen der Ausgrenzung wehrt.
Die Integration von Zugewanderten und Menschen mit internationaler Geschichte ist ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Das Haus hat spezielle Programme, die den Austausch zwischen verschiedenen Communities fördern und interkulturelle Kompetenzen stärken. Informationsangebote in mehreren Sprachen und inklusive Veranstaltungsformate gewährleisten, dass jede Bürgerin und jeder Bürger die Möglichkeit hat, die Angebote zu nutzen.
Die letzten Jahre haben uns gelehrt, dass das Engagement der Stadtgesellschaft der Schlüssel zum Erfolg des Projekts ist. Ein Beispiel dafür, wie eine Gemeinschaft aus Schmerz und Verlust neue Kraft findet, ist das Haus für Demokratie und Vielfalt – es zeigt, wie aus einem Gewaltakt ein Ort der Hoffnung und des Zusammenhalts entstehen kann.
Nationale und internationale Resonanz
Das Hanauer Haus für Demokratie und Vielfalt ist nicht nur in der Region, sondern auch bundesweit und international sehr gefragt. Der Anschlag von 2020 war der Auslöser für Diskussionen über Rassismus, gesellschaftliche Spaltung und die Verantwortung des Staates, die weit über Hanau gingen. Die Gründung eines Zentrums für Demokratie und Vielfalt als Antwort auf diese Tat wird von Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft vielfach als eine wegweisende Entscheidung angesehen.
Das Hanauer Modell wird bundesweit als ein Vorbild für eine neue Erinnerungskultur angesehen, die das Gedenken mit gesellschaftlichem Engagement verbindet. Regelmäßig tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Städten und Gemeinden über das Konzept und die Erfahrungen aus Hanau aus. Intensive Gespräche werden durch Fachkonferenzen, Workshops und Studienbesuche ermöglicht. Immer mehr wird das Haus für Demokratie und Vielfalt als ein Modellprojekt angesehen, das der gesamten Bundesrepublik neue Impulse gibt.
Das Hanauer Projekt findet auch international Anerkennung. Auch Fachleute aus anderen europäischen Nationen sowie Nordamerika und Asien zeigen Interesse an dem Ansatz, die Erinnerungskultur mit aktiver Bildungsarbeit und gesellschaftlicher Teilhabe zu verbinden. Die Vertreter internationaler Organisationen wie der UNESCO oder des Europarats unterstreichen, wie wichtig das Haus als Leuchtturmprojekt im Kampf gegen Rassismus und für die Menschenrechte ist. Der partizipative Ansatz und die Einbindung der Opferfamilien werden besonders als innovativ und vorbildlich angesehen.
Das Hanauer Haus ist regelmäßig vertreten bei internationalen Gedenktagen, Konferenzen und Austauschprogrammen. Die Verantwortlichen gehen enge Partnerschaften mit internationalen Kollegen ein, um Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Durch gemeinsame Projekte und Veranstaltungen sorgt das Haus dafür, dass es weit über die Stadtgrenzen hinaus Wirkung zeigt.
Die Resonanz in den Medien ist ebenfalls beachtlich. Regelmäßig berichten überregionale Zeitungen, Fernsehsender und Online-Medien über die Entwicklungen des Hauses und dessen Bedeutung für die deutsche Gesellschaft. Zahlreiche Berichte betonen, dass das Zentrum ein positives Beispiel dafür darstellt, wie man aus einer Gewalttat ein langfristiges Engagement für Demokratie und Vielfalt entwickeln kann. Das Hanauer Haus dient nicht nur als Erinnerungsort, sondern auch als ein Zeichen für den Neuanfang in eine offene, solidarische Gesellschaft.
Ausblick und Bedeutung für die Zukunft
Das Haus für Demokratie und Vielfalt in Hanau ist mit dem Richtfest im Februar 2025 auf dem besten Weg, ein wichtiger Ort für Erinnerung, Bildung und gesellschaftliches Engagement zu werden. Die Verantwortlichen haben einen optimistischen Blick auf die nächsten Jahre. Es ist schon jetzt zu erkennen, dass das Haus als Modellprojekt für eine lebendige, inklusive Erinnerungskultur und eine widerstandsfähige Demokratie weit über Hanau hinausstrahlen wird.
Die Schwierigkeiten sind nach wie vor erheblich. Rassismus, Hass und gesellschaftliche Spaltung sind nach wie vor Realität – sei es in Hanau, in Deutschland oder weltweit. Aus diesem Grund sieht das Haus sich als eine dauerhafte Plattform, um sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen. Die Angebote werden fortlaufend verbessert und erweitern sich um neue Themen und Formate. Durch die enge Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und zivilgesellschaftlichen Initiativen bleibt das Haus nah an den Bedürfnissen der Menschen.
Die Bedeutung des Hauses für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wächst ebenfalls. Immer mehr Menschen erkennen ihn als einen Ort, an dem sie sich engagieren und einbringen können. Menschen aus den verschiedensten Hintergründen kommen im Zentrum zusammen, es wird zum Labor für frische Ideen und zum Antrieb für soziale Veränderungen. Die Kombination von Gedenkkultur, Bildungsarbeit und Engagement macht das Haus einzigartig.
Die Stadt Hanau setzt mit dem Haus für Demokratie und Vielfalt ein Zeichen, das über die Gegenwart hinausblickt. Das Zentrum vertritt die Ansicht, dass Erinnerung und gesellschaftliche Erneuerung eine untrennbare Verbindung haben. In einer Ära, in der demokratische Werte angegriffen werden, ist das Haus ein Raum, in dem man diese leben, verteidigen und weiterentwickeln kann. Es ist ein Ort, an dem die Erinnerung an die Vergangenheit die Stärke für eine bessere Zukunft entfaltet.