
Für viele gehört das Fahren auf Hessens Autobahnen zum Alltag, sei es auf dem Weg zur Arbeit, in den Urlaub oder auf Geschäftsreise. Sie erscheinen zwischen Navigationssystem, Verkehrsinfos und der Suche nach dem nächsten Rastplatz: braun-weiße Schilder, die auf Sehenswürdigkeiten, Museen, Naturdenkmäler und historische Stätten hinweisen. Als mehr als nur Farbtupfer am Straßenrand laden sie dazu ein, Hessen aus frischen Blickwinkeln zu entdecken und zeigen, wie reich die Region an Geschichte, Kultur und landschaftlichen Schönheiten ist. Hessen hat mit derzeit 244 "Touristischen Unterrichtungstafeln" ein umfangreiches Netz von Sightseeing-Tipps entlang seiner Autobahnen aufgebaut. Diese Schilder fungieren nicht nur als Wegweiser; sie sind Fenster zur Vergangenheit und Gegenwart, zur regionalen Identität und zur touristischen Vielfalt.
Offiziell heißen sie nüchtern "Touristische Unterrichtungstafeln", doch jede Tafel erzählt eine Geschichte, weist auf ein Ausflugsziel hin oder präsentiert ein Stück hessischer Besonderheit. Gelegentlich führen sie zu historischen Burgen, mal zu zeitgenössischen Museen oder zu Naturwundern, die nur wenige Kilometer von der stark frequentierten Straße entfernt sind. Sie inspiriert Reisende spontan zu einem Abstecher oder dazu, das Ziel für einen zukünftigen Ausflug zu merken, denn Ihre Anwesenheit ist nicht nur ein Anlass zum Nachdenken. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass sich zahlreiche Autofahrer an die Hinweise erinnern und dass ein erheblicher Teil schon mal aufgrund eines solchen Schildes einen Abzweig genommen hat – das beweist ihre Wirksamkeit in der touristischen Kommunikation.
Die Schilder wurden durch ein anspruchsvolles Auswahlverfahren ausgewählt. Wenn Städte, Gemeinden oder Landkreise der Ansicht sind, dass ihre Sehenswürdigkeit überregional bedeutsam ist, können sie einen Antrag stellen. Die Kosten für ein neues Schild sind erheblich: Zwischen 20.000 und 40.000 Euro fallen für Anschaffung, Aufstellung, Wartung und spätere Entfernung an – dieser Betrag wird vom Antragsteller getragen. Der Anspruch, nur Orte von besonderer Relevanz und Attraktivität auf diese Weise zu bewerben, wird nicht zuletzt durch den finanziellen Aufwand deutlich. Letztlich stehen die Hinweise am Fahrbahnrand im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Reisenden mit vielen anderen Informationsquellen.
Aber was verbirgt sich hinter den Namen, den Symbolen und den Abbildungen? Welche Erzählungen verbirgt man hinter den touristischen Schildern in Hessen? Alles ist vertreten, von keltischen Relikten über UNESCO-Welterbestätten bis hin zu kleinen Kuriositäten der Heimatkunde. Sie zeigen die verschiedenen Aspekte des Bundeslandes – von der lebhaften Metropole Frankfurt bis zu den ruhigen Höhen des Vogelsbergs. Acht wichtige Themenbereiche werden vorgestellt, die mit ausgewählten Beispielen einen Blick auf die Vielfalt der 244 Sightseeing-Tipps an Hessens Autobahnen werfen.
Kelten, Römer und das Erbe der Vorzeit
Mit einer langen Geschichte ist Hessen gesegnet – und zahlreiche braune Schilder entlang der Autobahnen weisen Reisende auf die Zeit der Kelten und Römer hin. Stätten wie der Glauberg, ausgezeichnet durch das Schild "Keltenwelt am Glauberg" an der A45, sind Zeugen einer prähistorischen Hochkultur, die das Antlitz der Region bis heute prägt. Funde aus einem keltischen Fürstengrab, darunter die berühmte Statue des Keltenfürsten, sind im archäologischen Museum auf dem Glauberg zu sehen; sie gilt als eine der bedeutendsten Entdeckungen der letzten Jahrzehnte. Dort erfahren die Besucher alles über das Leben der Kelten und genießen die besondere Stimmung dieses historischen Ortes, der auf einem markanten Basaltkegel thront.
Doch auch andere Völker haben ihre Spuren hinterlassen. Das heutige Hessen wurde von den Römern durch Kastelle, Straßen und Siedlungen geprägt. Ungefähr an der A5 signalisiert ein Schild die Richtung zum Römerkastell Saalburg im Taunus. Das Kastell gehörte zum Limes, der als UNESCO-Welterbe gelistet ist und die nördliche Grenze des römischen Imperiums markierte. Heute ist die Saalburg ein Museum, das die römische Epoche durch originalgetreue Rekonstruktionen von Gebäuden, Ausstellungen und Mitmachaktionen lebendig macht. Familien, Schulklassen und Geschichtsinteressierten wird so die Gelegenheit geboten, das Alltagsleben der römischen Soldaten und Zivilisten zu entdecken.
Die unzähligen Schilder dieser Art beweisen, dass die Geschichte der Vorzeit in Hessen von großer Bedeutung ist. Neben den bekannten Namen wie Glauberg und Saalburg werden auch kleinere, weniger bekannte Fundstätten genannt, die ebenfalls Beachtung finden. Häufig sind es lokale Initiativen oder Geschichtsvereine, die sich dafür einsetzen, "ihren" Ort auf eine Unterrichtungstafel zu setzen, um so zur Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes beizutragen. Diese Schilder laden dazu ein, die eigene Heimat neu zu entdecken und auf Spurensuche in die Vergangenheit zu gehen.
Die Beweise für prähistorische und antike Siedlungen belegen, dass Hessen nicht nur ein Transitland, sondern auch ein Ort der Geschichte ist. Die Schilder sind unmissverständlich: Wer die Autobahn verlässt, kann die Spuren vergangener Zivilisationen erkunden, von der keltischen Siedlung bis zum römischen Grenzposten. So helfen sie, das Bewusstsein für die lange Geschichte der Region zu fördern und ein tieferes Verständnis ihrer Entwicklung zu ermöglichen.
Burgen, Schlösser und mittelalterliche Altstädte
Burgen, Schlösser und mittelalterliche Stadtkerne sind zentrale Motive auf den touristischen Hinweisschildern in Hessen. In der Region finden sich zahlreiche steinerne Relikte aus vergangenen Jahrhunderten, die von Macht, Wohlstand und strategischer Bedeutung zeugen. Auf den Autobahnen sind Reisende immer wieder Hinweisschilder zu imposanten Bauwerken, romantischen Ruinen und liebevoll restaurierten Altstädten begegnet, die für viele als Inbegriff der deutschen Geschichte gelten.
Ein bekanntes Beispiel ist die Burg Frankenstein, die man an der A5 zwischen Darmstadt und Frankfurt findet. Die Höhenburg, welche im 13. Jahrhundert erbaut wurde, thront auf einem Bergrücken des Odenwalds und ist berühmt, nicht zuletzt wegen ihres Namens, der durch Mary Shelleys Roman "Frankenstein" weltweit bekannt wurde. Die Burg hat einen grandiosen Blick über das Rhein-Main-Gebiet und zieht vor allem während des traditionellen Halloween-Festivals Besucher aus nah und fern an.
Auch die vielen Schlösser, die das hessische Landschaftsbild gestalten, sind nicht weniger beeindruckend. Das Schloss Wilhelmshöhe in Kassel, welches durch ein Schild an der A44 angezeigt wird, ist eines der wichtigsten klassizistischen Bauwerke in Deutschland. Der UNESCO-Welterbe-Status, den das Ensemble mit dem Bergpark Wilhelmshöhe seit 2013 hat, sorgt dafür, dass jährlich hunderttausende Menschen dorthin strömen. Die Wasserspiele und der Herkules, das imposante Wahrzeichen des Parks, sind weit über die Grenzen der Region bekannt. Die Anlage vereint Architektur, Gartenkunst und die Geschichte der Technik auf beeindruckende Weise.
Selbst die Altstädte von Marburg, Limburg oder Gelnhausen werden durch touristische Schilder hervorgehoben. Mit ihren schmalen Gassen, den Fachwerkhäusern und gotischen Kirchen bieten sie einen echten Einblick in das Leben im Mittelalter. In Marburg thront das Landgrafenschloss über der Altstadt und ermöglicht einen weiten Blick über die Dächer der Universitätsstadt. Limburg ist beeindruckend mit seinem Dom und der Altstadt, die, weitgehend unversehrt, zu den besterhaltenen in Deutschland gehört. Gelnhausen, gelegen an der A66, ist bekannt als "Barbarossastadt" und bietet seinen Besuchern eine Reihe von historischen Bauwerken.
Die zahlreichen Hinweise auf Burgen und Schlösser sind nicht zufällig. Sie zeigen, wie wichtig diese Bauwerke für die Identität und das Selbstverständnis Hessens sind. Viele dieser Orte sind Schauplätze von Festen, Märkten und kulturellen Events, die das ganze Jahr über Besucher anlocken. Sie laden dazu ein, den gewohnten Weg zu verlassen und in die Geschichte einzutauchen: die Unterrichtungstafeln. Das beweist, dass Hessen nicht nur eine Zwischenstation, sondern auch das Ziel einer Entdeckungsreise durch die deutsche Vergangenheit ist.
Naturwunder, Parks und UNESCO-Welterbestätten
Die Landschaft in Hessen zeigt eine erstaunliche Vielfalt: Sie reicht von den Höhenlagen des Taunus über die flachen Ebenen der Wetterau bis zu den Vulkanlandschaften des Vogelsbergs und den Auenlandschaften entlang der Flüsse Main, Lahn und Fulda. Viele der touristischen Schilder entlang der Autobahnen weisen auf Naturwunder, Schutzgebiete und Parks hin, die nicht nur Erholungssuchende, sondern auch internationale Besucher anlocken.
Die Grube Messel ist ein tolles Beispiel; sie wird an der A5 durch eine eigene Unterrichtungstafel beworben. Das ehemalige Ölschieferbergwerk ist seit 1995 als erste deutsche Stätte im UNESCO-Welterbe. Die Eozän-Fossilienfunde aus vor 48 Millionen Jahren positionieren die Grube als eine der bedeutendsten Fundstätten zur Untersuchung der Evolution von Säugetieren. Das Gelände kann man mit Führungen erkunden, und ein modernes Besucherzentrum macht es möglich, die erdgeschichtliche Bedeutung des Ortes hautnah zu erleben.
Auch der Nationalpark Kellerwald-Edersee ist nicht weniger beeindruckend; er wird an mehreren Punkten entlang der A49 angepriesen. Der Park bewahrt einen der letzten großen, naturnahen Buchenwälder Mitteleuropas und ist seit 2011 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes "Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas". Ein großes Netz von Wegen, Aussichtspunkten und Lehrpfaden erwartet Wanderer und Naturfreunde. Der Edersee, einer der größten Stauseen Deutschlands, bietet auch Wassersportmöglichkeiten, Angeln und Bootsfahrten.
Im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön werden die Riedwiesen ebenfalls durch Schilder beworben. Ein tolles Beispiel für nachhaltigen Naturtourismus ist die Rhön, weil sie den Schutz der Artenvielfalt mit dem Erhalt der traditionellen Kulturlandschaften vereint. Seltene Pflanzenarten, wie die Orchideen der Magerrasen, sind hier ebenso zu finden wie die Segelflugmöglichkeiten, für die die Rhön international bekannt ist.
Die meisten der auf den Schildern beworbenen Parks und Naturdenkmäler sind nur wenige Kilometer von der Autobahn entfernt und lassen sich leicht über das Verkehrsnetz erreichen. Sie ermöglichen alles von kurzen Spaziergängen über ausgedehnte Wanderungen bis hin zu Naturbeobachtungen. Die touristischen Unterrichtungstafeln haben hier eine bedeutende Aufgabe: Sie weisen auf versteckte Schätze hin, die im Alltag oft übersehen werden, und unterstützen einen nachhaltigen Tourismus, der die Natur wertschätzt.
Technik, Industrie und Pioniergeist
Hessen vereint als Land der Romantik und alten Bräuche auch ein Zentrum für technische Neuerungen und industrielle Fortschritte. Entlang der Autobahnen weisen viele touristische Schilder auf Museen, Denkmäler und ehemalige Industriestandorte hin, die die Geschichte der Technik, der Mobilität und der Arbeitswelt erzählen.
Ein tolles Beispiel ist das Deutsche Feuerwehrmuseum in Fulda, das man an den Autobahnen A7 und A66 findet. Die Geschichte des Brandschutzes und der Löschtechnik, von den Anfängen bis heute, wird im Museum festgehalten. Historische Spritzen, Fahrzeuge und Uniformen sind für Besucher zu bestaunen, und sie erhalten Einblicke in den Alltag sowie die Gefahren des Feuerwehrberufs. Das Museum spricht mit seinen interaktiven Ausstellungen und Veranstaltungen Familien, Technikfans und Geschichtsfreunden gleichermaßen an.
Das Hessische Eisenbahnmuseum in Darmstadt-Kranichstein ist ebenfalls von Bedeutung und wird durch eine touristische Unterrichtungstafel an der A5 ausgewiesen. Besucher können über 100 Jahre Eisenbahngeschichte auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks entdecken. Die Geschichte des Schienenverkehrs wird anschaulich durch Dampfloks, historische Waggons und Signaltechnik dargestellt. Regelmäßig finden im Museum Sonderfahrten und Technikfeste statt, die Eisenbahnfans aus ganz Deutschland anlocken.
In Hessen wird auch die Geschichte der Luftfahrt lebendig bewahrt. Das an der A5 ausgeschilderte Luftfahrtmuseum in Laatzen bietet eine große Sammlung von Flugzeugen, Motoren und technischen Geräten. Die Zeitzeugenberichte, welche die Pionierzeit der Fliegerei in der Region festhalten, sind eine wertvolle Ergänzung zur Präsentation.
Ehemalige Industriebetriebe, Bergwerke und Kraftwerke, die einen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung Hessens hatten, werden durch Schilder erinnert. Die Zeche Herkules in Kassel, einst ein Symbol für den Braunkohlebergbau, fungiert heute als Industriedenkmal und Veranstaltungsort. Sie illustriert, wie Arbeitsstätten zu bedeutenden Zeugnissen der Industriekultur werden können.
Die Geschichte und Innovation werden durch die Hinweise auf Technik- und Industriemuseen wesentlich vermittelt. Es wird klar, dass Hessen nicht nur von seinen natürlichen und kulturellen Reichtümern profitiert, sondern auch von seiner technischen Innovationskraft und dem Erfindergeist seiner Menschen. Die Schilder sind eine Einladung, die Fortschrittsspuren zu erkunden und ein neues Verständnis der Beziehung zwischen Tradition und Moderne zu schaffen.
Kultur, Literatur und künstlerische Vielfalt
In Hessen sind Kunst und Kultur fest verankert; sie formen das Bild des Bundeslandes und beeinflussen weit über dessen Grenzen hinaus. Entlang der Autobahnen weisen touristische Hinweisschilder auf bedeutende Museen, Theater, literarische Erinnerungsstätten und Orte der kulturellen Begegnung hin, die das kulturelle Leben bereichern und die Vielfalt der Region zeigen.
Ein tolles Beispiel für die Bedeutung Hessens als Kunststandort ist das Städel Museum in Frankfurt am Main. Hinweisschilder an den Autobahnen A3, A5 und A661 zeigen den Weg zu dem international bekannten Kunstmuseum, dessen Sammlung von der Alten Meistermalerei bis zur Gegenwartskunst reicht. Das Städel ist ein Zentrum des internationalen Kunstbetriebs und zieht jährlich Hunderttausende von Besuchern an. Kunst wird durch Sonderausstellungen und Bildungsprogramme einem breiten Publikum zugänglich gemacht.
Auch das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt wird durch ein touristisches Schild beworben. Es zeichnet die Geschichte des Films von den Anfängen bis ins digitale Zeitalter nach und bietet interaktive Ausstellungen, Filmvorführungen und Workshops. Frankfurt wird als Zentrum der Filmkultur angesehen, nicht zuletzt wegen seiner Nähe zur Deutschen Filmakademie und dem jährlich stattfindenden Hessischen Filmpreis.
Ein Hinweis auf das Brüder Grimm-Haus in Steinau an der Straße ist ein Zeichen der Anerkennung der literarischen Tradition Hessens. Das Museum gedenkt dem Leben und Werk der international bekannten Märchensammler, deren Erzählungen zu den bekanntesten Kulturgütern der deutschen Sprache zählen. Mit Führungen, Lesungen und Theaterstücken wird das Erbe der Brüder Grimm lebendig und verbindet die Generationen. Das Goethe-Haus in Frankfurt, wo der Dichter Johann Wolfgang von Goethe geboren wurde, ist ebenfalls ein beliebtes Ziel für Kulturreisende und wird durch eine eigene Unterrichtungstafel hervorgehoben.
Theater, Konzertsäle und Festivals sind weitere Aspekte der hessischen Kultur, die durch Schilder entlang der Autobahnen beworben werden. Nur einige Beispiele für die breite Palette des Angebots sind das Staatstheater Wiesbaden, die documenta-Stadt Kassel und das Jazzfestival in Marburg. Zahlreiche Einrichtungen sind international verbunden und werden in der Fachwelt hoch angesehen.
Die touristischen Unterrichtungstafeln helfen dabei, die künstlerische Vielfalt Hessens bekannt zu machen. Sie zeigen, dass das Bundesland nicht nur durch Geschichte und Natur, sondern auch durch eine pulsierende Kulturszene geformt ist. Die kulturellen Höhepunkte der Region sind eine Einladung, sich von der Kreativität inspirieren zu lassen, die Hessen auszeichnet.
Familienziele, Freizeitparks und Erlebnisse
Die vielen Sightseeing-Tipps entlang der Autobahnen in Hessen sind ein Gewinn für alle: Kinder, Erwachsene und ganze Familien. Braune Schilder zeigen oft den Weg zu Freizeitparks, Wildgehegen, Erlebnismuseen und familienfreundlichen Ausflugszielen, die eine willkommene Abwechslung vom Reisealltag bieten und zum gemeinsamen Entdecken einladen.
Der Freizeitpark Lochmühle im Taunus, der an der A5 ausgeschildert ist, ist ein beliebtes Ziel. In dem Park treffen ländliche Idylle und Spiel- sowie Lernmöglichkeiten für Kinder aller Altersgruppen aufeinander. Tiere, Fahrgeschäfte und Mitmachstationen bieten Unterhaltung, während Bildungsangebote den respektvollen Umgang mit Natur und Landwirtschaft lehren. Familien aus dem Rhein-Main-Gebiet besuchen den Park besonders gern; er ist ideal für einen Zwischenstopp oder Tagesausflüge.
Der Opel-Zoo in Kronberg, den man an der A661 findet, ist ein wunderbarer Ort, der Artenvielfalt und ein Naturerlebnis vereint. Auf dem großzügigen Gelände, das mit naturnahen Gehegen und interaktiven Stationen ausgestattet ist, leben über 1.600 Tiere aus allen Kontinenten. In Hessen ist der Zoo ein beliebter Treffpunkt für Tierfreunde und spielt eine wichtige Rolle in der Umweltbildung.
Auch Erlebnisbäder und Thermen sind wichtig, sie werden durch touristische Schilder beworben. Das Erlebnisbad in Kelsterbach und die Taunus-Therme in Bad Homburg sind Beispiele für Einrichtungen, die Erholung und Freizeitvergnügen vereinen. Mit Rutschen, Saunalandschaften und Kinderbereichen erfüllen sie die Ansprüche von Familien.
Nicht zuletzt gibt es viele Unterrichtungstafeln, die auf Wildparks, Kletterwälder und Naturerlebnispfade hinweisen, welche in den letzten Jahren populär geworden sind. Sie ermöglichen Bewegung, Abenteuer und Naturbeobachtungen und sind häufig mit Lehransätzen verbunden, die einen respektvollen Umgang mit der Umwelt unterstützen.
Die familienfreundlichen Zielhinweise helfen dabei, die Vielfalt der Freizeitangebote in Hessen sichtbar zu machen. Sie bieten die Möglichkeit, die Reisezeit sinnvoll zu nutzen, indem man neue Orte entdeckt und zusammen Erinnerungen schafft. Für viele Familien sind die Schilder ein schöner Grund, um die Reise zu unterbrechen und einen unvergesslichen Tag zu erleben.
Religiöse und spirituelle Orte
In Hessen gibt es viele religiöse Stätten, die nicht nur für Gläubige, sondern auch für Geschichte- und Architekturinteressierte von Bedeutung sind. Eine Vielzahl der touristischen Schilder am Straßenrand der Autobahnen weisen auf Kirchen, Klöster, Synagogen und Pilgerwege hin, die alle von der spirituellen und kulturellen Geschichte der Region zeugen.
Der Limburger Dom, der über der Lahn emporragt, ist eines der bekanntesten religiösen Bauwerke in Hessen und wird durch touristische Informationstafeln an der A3 hervorgehoben. Die sieben Türme des Doms, erbaut im 13. Jahrhundert, sind ein Meisterwerk der Spätromanik und ein Wahrzeichen der Stadt. Als Zentrum des Bistums Limburg ist der Dom auch ein beliebtes Ziel für alle, die sich für Kunst und Kultur begeistern.
Ein weiteres Beispiel ist das Kloster Eberbach im Rheingau, welches an der A66 zu finden ist. Im 12. Jahrhundert wurde die ehemalige Zisterzienserabtei gegründet; sie war entscheidend für die Entwicklung des Weinbaus in der Gegend. Heute ist das Kloster ein Begegnungsort, ein Kulturzentrum und ein Raum der Spiritualität. Geschichte und Architektur des Klosters werden durch Konzerte, Lesungen und Führungen lebendig.
Touristische Schilder heben auch Synagogen und jüdische Friedhöfe hervor. Das Jüdische Museum in Frankfurt am Main, welches an den Autobahnen A5 und A3 zu finden ist, bewahrt die Geschichte der jüdischen Gemeinde in der Stadt und der Umgebung über viele Jahrhunderte. Das Museum spielt eine wichtige Rolle in der Erinnerungskultur und im interreligiösen Dialog durch seine Ausstellungen, Bildungsprogramme und Veranstaltungen.
Auch Pilgerwege wie der Jakobsweg, der durch Hessen führt, sind Ziele, die durch Schilder angezeigt werden. Sie ermöglichen es, die Wege der Pilger zu gehen, zur inneren Einkehr zu finden und die Umgebung aus einer neuen Sicht zu betrachten. Zahlreiche Gemeinden am Wegesrand heißen Pilger herzlich willkommen und bieten ihnen Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten.
Hinweise auf religiöse und spirituelle Stätten belegen, dass Hessen neben seinen weltlichen Attraktionen auch eine spirituelle Vielfalt bietet. Die Schilder sind eine Einladung, die Geschichte der Religionen in der Region zu erkunden, Orte der Besinnung und Begegnung zu finden und innezuhalten.
Kuriositäten, regionale Spezialitäten und Humorvolles
Abgesehen von den großen Attraktionen, Museen und Naturdenkmälern sind unter den 244 touristischen Hinweisschildern an Hessens Autobahnen auch viele Kuriositäten, regionale Besonderheiten und humorvolle Ziele zu finden. Die Vielfalt und der Einfallsreichtum der hessischen Regionen werden durch diese Schilder dargestellt, sodass man auf der Autobahnfahrt das Unerwartete und Überraschende erlebt.
Ein Beispiel für eine solche Kuriosität ist das "Wetterauer Seenplatte"-Schild an der A45. Es handelt sich nicht um eine große Seenlandschaft wie die Mecklenburgische Seenplatte, sondern um eine Ansammlung kleiner Baggerseen, die durch Kiesabbau entstanden sind. Für viele Autofahrer ist die Bezeichnung ein Grund zum Schmunzeln und ein Beispiel für die kreative Namensfindung in der Gegend. Trotz allem hat die "Seenplatte" einiges zu bieten: Wassersport, Angeln und Erholung in der Natur.
Auch regionale Spezialitäten finden durch touristische Schilder ihre Werbung. Genussrouten, die auf kulinarische Traditionen hinweisen, sind der "Frankfurter Apfelwein", die "Ahle Wurscht" aus Nordhessen und die "Handkässtraße" im Süden. Reisende können entlang dieser Routen regionale Spezialitäten kosten, Direktvermarkter besuchen und vieles über die Geschichte der hessischen Ess- und Trinkkultur erfahren. Die Schilder helfen dabei, das Bewusstsein für die regionale Identität und handwerkliche Traditionen zu fördern.
Es gibt Schilder, die sich selbst nicht ernst nehmen und mit lokalen Besonderheiten spielen. Ungewöhnliche Museen wie das "Deutsche Automatenmuseum" in Espenau oder das "Deutsche Bratwurstmuseum" in Fulda sind Beispiele für Attraktionen, die nicht zu den klassischen Sehenswürdigkeiten zählen. Sie regen dazu an, das Gewöhnliche aus einer anderen Sicht zu betrachten und einen humorvollen Zugang zur Kultur zu finden.
Unterrichtungstafeln dienen auch der Werbung für Feste, Märkte und saisonale Ereignisse. Veranstaltungen wie der "Hessentag", das größte Landesfest, oder der bekannte Weihnachtsmarkt in Kassel ziehen zahlreiche Menschen in die Region. Auf Veranstaltungen, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und Hessens Vielfalt feiern, machen die Schilder aufmerksam.
Die Hinweise auf Kuriositäten, Spezialitäten und humorvolle Ziele zeigen deutlich, dass Hessen weit über die klassischen Sehenswürdigkeiten hinaus viel zu bieten hat. Sie sind ein Zeichen für die Kreativität der Region, stärken das Lokalbewusstsein und laden dazu ein, mit wachen Augen und einem Sinn für das Überraschende zu reisen. So werden die Schilder nicht nur zu Wegweisern, sondern auch zu Botschaftern einer lebensfrohen, bunten und manchmal humorvollen Heimat.